Willich Es mangelt an Kita-Plätzen
Zum Umzug von Bullerbü und Traumland wurde keine Entscheidung getroffen. Ein Ja gab es für eine neue Kita in Wekeln.
Willich. Zu diesem Thema hatten die Fraktionen jede Menge E-Mails bekommen: Die bestehende Kita Bullerbü aus Wekeln soll in ein neu zu errichtendes Gebäude und die Kita Traumland soll in der jetzigen Bullerbü-Immobilie untergebracht werden. Eine Entscheidung darüber wurde im Jugendhilfeausschuss jetzt noch nicht getroffen. Einstimmig beschlossen wurde jedoch, dass der erforderliche Erweiterungsbau für den Christian-Morgenstern-Kindergarten für zunächst zehn Jahre in die Jugendhilfeplanung aufgenommen wird. Er soll um eine Gruppe erweitert werden. Die Awo-Tageseinrichtung Schützenstraße soll ebenfalls um eine Gruppe erweitert werden. Sie wird zunächst für drei Jahre in die Jugendhilfeplanung aufgenommen. Einstimmig fiel auch die Entscheidung, im Baugebiet Wekeln X eine fünfgruppige Kindertagesstätte zu planen. Bei der Planung dieses Neubaus soll berücksichtigt werden, dass der Bedarf an besonders langen Betreuungszeiten stetig wächst. Darüber hinaus sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass das Programm zur Erstellung des Kindergartenbedarfsplans so schnell wie möglich genutzt wird.
Sarah Bünstorf (SPD) fragte, ob es nicht möglich und sinnvoll sei, die Kita Bullerbü am jetzigen Standort zu belassen und ein weiteres Angebot mit langen Öffnungszeiten zu schaffen. „Wir können nicht erkennen, warum die Kita Bullerbü in das neue Gebäude soll“, erklärte Dieter Lambertz (CDU). Dieses Thema wurde jetzt erstmal außen vor gelassen.
„Wir brauchen noch eine weitere Kita mit langen Öffnungszeiten“, erklärte Lambertz. Und: „Auch im Willicher Norden müssen wir was tun.“ Es mangele aber überall an Plätzen, die Überbelegungen seien ausgereizt. „Wir agieren sehr kurzfristig. Was fehlt, ist ein Handlungskonzept für einen Zeitraum von zehn Jahren“, sagte Merlin Praetor (Die Grünen). Elternvertreter Michael Wynands äußerte sich ebenfalls kritisch: „Das strukturelle Defizit ist nicht erst seit gestern da. Ich vermisse ein Konzept für die Zukunft, das trägt.“ Sarah Bünstorf beklagte, dass es nicht genug Angebote für die Ganztagsbetreuung gebe — das müsse bei Neubaumaßnahmen berücksichtigt werden. Max Schumacher (CDU) empfahl, die Kindergärten zu entlasten, indem die Tagesmütter als gute Alternative dargestellt werden. „Die Eltern müssen allerdings die Wahl zwischen Tagespflegeperson oder Kita haben“, erklärte Schumacher.
Kindergartensachbearbeiter Michael Süßbeck schilderte, wie schwierig es sei, Bedarfe vorherzusehen. Das sei in Neubaugebieten schon schwierig, noch schwerer jedoch in älteren Wohngebieten, wo Senioren Häuser frei machen, die von jungen Familien bezogen werden. Zu allem Überfluss müsse er auch auf die Kosten achten und Überkapazitäten möglichst vermeiden.