CDU feilt an „Perspektiven“
An einemZukunftspapier können sich Bürger beteiligen. Ideen reichen vom Umbau der Ortskerne bis zum kostenlosen W-Lan.
Willich. Viereinhalb Monate vor der Kommunalwahl hat die Willicher CDU ein Zukunftspapier mit dem Titel „Perspektiven 2020“ vorgelegt. „Die Bürger haben in den nächsten Wochen die Möglichkeit, das elfseitige Werk mit uns zu diskutieren und eigene Ideen einzubringen“, erläuterte gestern Parteichef Uwe Schummer. Am 22. Februar soll das Gesamtpaket von einem Parteitag verabschiedet werden.
Bis Mittwochabend hatten Partei und Fraktion an den „Perspektiven“ gefeilt. Gemeinsam mit Schummer stellten nun seine Stellvertreterin Barbara Jäschke sowie der Vize-Fraktionschef Paul Schrömbges das Ergebnis im Neersener Ramshof vor. Den „roten Faden“ formulierte Schrömbges so: „Wir sind unternehmerfreundlich, christlich-sozial orientiert und wollen neue Wege gehen, damit Willich eine Zukunft hat.“
Solide Stadtfinanzen sieht die CDU als Grundlage dafür, Handlungs- und Gestaltungsspielräume zu haben. Der Umgang mit der Alleeschule sei ein gutes Beispiel für diese Politik, so Uwe Schummer: Statt einseitige und unvernünftige Konzepte umzusetzen, die viel Geld kosteten, werde das Gebäude nun von der Firma X-Com erhalten und gleichzeitig würden rund 50 neue Arbeitsplätze in Anrath geschaffen. „Sehr konkret“, so Schummer, verliefen Gespräche zwischen X-Com und der Hochschule Niederrhein über die Ansiedlung einer Weiterbildungsakademie in der Alleeschule und/oder im Haus Broich.
Laut Barbara Jäschke mache sich die CDU nachdrücklich dafür stark, dass die Polizeistation Willich auch künftig erhalten bleibe. In der Vergangenheit hatte es darüber einen Streit mit Landrat Peter Ottmann (ebenfalls CDU) gegeben. Jäschke lobte den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr und betonte, dass die dauerhafte Sicherung des Notarztsystems und einer Notfallambulanz „höchste Priorität“ habe. Eigeninitiativen bei der Errichtung alternativer Wohnformen für Senioren begrüße die CDU ausdrücklich.
Paul Schrömbges (Foto), der auch stellvertretender Vorsitzender des Planungsausschusses ist, hob die Bedeutung einer Umgestaltung der „Dorfzentren“ hervor. Auch er nannte hier die Schaffung neuer, barrierefreier Wohnformen für Alleinstehende. Er erklärte aber auch, für die recht wohlhabende Willicher Bevölkerung müsse mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten soll in Alt-Willich die anstehende Umgestaltung des Kaiserplatzes und der anliegenden Straßen zur „Flaniermeile“ (Uwe Schummer). Laut Schrömbges gehört aber auch die Überplanung des Rewe-Parkplatzes dazu, wo man kurz vor wichtigen Entscheidungen stehe.
Die Gewerbeflächen in der Stadt will die CDU erweitern, gleichzeitig aber den Flächenverbrauch beschränken, um die Landwirtschaft zu unterstützen. Paul Schrömbges zeigte sich „sehr optimistisch“, dass Münchheide 5 westlich der A 44 verwirklicht werden kann. Weitere Forderungen der CDU: Der sechsspurige Ausbau der A 52, die Fertigstellung des Autobahnkreuzes Neersen — und ein kostenfreies städtisches W-Lan-Angebot.