CDU fordert mehr Tempo auf der Datenautobahn
Christdemokraten regen Ausbau des Glasfasernetzes in den Gewerbegebieten an.
Willich. „Es war in Königswinter, nicht davor und nicht dahinter.“ Dieses uralte Karnevalslied hätten am Montag Uwe Schummer und Siegfried Kirsch anstimmen können. Der CDU-Parteichef und der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion berichteten von einer Klausurtagung, die Vorstandsmitglieder ihrer Partei übers Wochenende an den Fuß des Drachenfels’ geführt hatte.
So beschaulich wie die Umgebung waren die angesprochenen Themen nicht: Es ging um Wirtschaftsförderung und Bildung. In Sachen Wirtschaft hört die CDU viele Klagen von Unternehmern aus den Gewerbegebieten, denen die Datenkommunikation zu langsam läuft.
„Bis zu den Knotenpunkten hat die Telekom nachgerüstet, aber die Leitungen zu den Firmen bestehen immer noch aus Kupfer“, berichtet Siegfried Kirsch (Foto). Benötigt würden aber schnelle Glasfaserverbindungen bis vor die Haustür.
Was kann die Stadt hier tun? Laut CDU zum Beispiel bei anstehenden Tiefbauarbeiten für die Nachrüstung von Leerrohren sorgen. Wo Erweiterungen oder Neuplanungen anstehen, können die Glasfaserkabel oder Leerrohre direkt durch die Stadtwerke verlegt werden.
Die Abstimmung mit Telekom und anderen Kommunikationsunternehmen müsse ebenso über die Stadt laufen. Sollte dies alles nicht schnell genug gehen, setzt Siggi Kirsch auf die Installation von einer Datenübertragung mittels Laser.
„Das geht schnell und ist preiswerter“, berichtet der Physiker. Von der Stadt selbst werde die Technik zwischen Schloss und St. Bernhard schon länger erfolgreich eingesetzt. Ziel aller Verbesserungen soll die Bestandspflege sein: „Die Unternehmen sollen uns erhalten bleiben“, so Kirsch.
Uwe Schummer stellte das zweite Schlagwort der Tagung vor: „Die CDU will die Bildungsstadt Willich.“ Die „Schulexperimente“ der Landesregierung lehne man ab, statt dessen müssten die Mittel aus dem Bildungspaket der Bundesregierung konsequent genutzt werden.
Ausdrücklich hob Schummer hervor, dass die Hauptschule in Anrath den gleichen Stellenwert wie die übrigen Schulformen der Stadt habe. Er regte die enge Zusammenarbeit zwischen den Schulformen und die frühzeitige Berufsorientierung an. Hier habe es im Dezember einen ersten „Runden Tisch“ mit IHK, Arbeitsagentur, Berufskolleg und Agendagruppe gegeben.
Für den gesamten Niederrhein kündigte Schummer eine CDU-Initiative zur Einführung einer „Bildungskarte“ an. Bestehende Angebote wie die Familienkarten der Sparkasse könnten darin eingebunden, neue Angebote wie eine Bildungskarte nach Stuttgarter Vorbild aufgebaut werden. „In der nächsten Sitzung des Bezirksvorstandes werden wir uns damit beschäftigen“, so Schummer.