Das Neersener Osterfeuer wollte zunächst nicht lodern
Die St. Sebastianer freuten sich über großen Besucherzuspruch. Pfarrer Markus Poltermann sprach den Segen.
Neersen. Das Osterfeuer ist traditionsgemäß die erste Open-air-Veranstaltung der Neersener St. Sebastianer. Seit Jahren. Von Anfang an ist der Feuerwehrmann Patrick Major dafür zuständig, das Osterfeuer zu entzünden. In der Vergangenheit war das eine der eher leichteren Übungen.
Am Ostersonntag sehnten die Besucher bei nur fünf Grad Celsius die wärmenden Flammen herbei. Leider erwies sich das Nadelgehölz, das Bauer Wertz zur Verfügung gestellt hatte, aufgrund der Regenfälle in den letzten Tagen als schwer entflammbar. Selbst der Inhalt eines Benzinkanisters konnte daran nichts Wesentliches ändern. Präsident Robert Brintrup begrüßte die Besucher um dunklen Wintermantel und erklärte: „Für das Wetter sind wir nicht verantwortlich.“
Pfarrer Markus Poltermann überraschte das Königshaus und den Präsidenten Robert Brintrup mit einem zweckmäßigen, aber gewöhnungsbedürftigem Outfit: Zum Talar in Creme und Rot trug er eine mittelblaue Skimütze, als er die Osterkerze von der Kirche holte. Er segnete das Feuer, das diesmal nicht so recht brennen wollte: „Ich segne dieses Feuer und segne alle Menschen, die sich um dieses Feuer versammelt haben.“
Trotz des nasskalten Wetters waren nicht weniger Besucher gekommen als sonst. Weißer Rauch stieg zunächst auf statt der erwarteten meterhohen, bestens wärmenden Flammen. Die Freiwillige Feuerwehr Neersen, normalerweise ja auf das Löschen von Bränden spezialisiert, musste nachlegen. Nur ganz langsam wurden neben dem Rauch auch Flammen sichtbar.
Nicht nur für die Feuerwehr war es ein harter Job, auch für den Posaunenchor aus Schiefbahn, der die Zusatzbezeichnung „der Emmauskirchengemeinde“ nicht mehr tragen darf, weil es den offiziell nicht mehr gibt. Manfred Gumbinger gehörte zu denen, die das nicht verstehen können. Als Lieder wurden vorgetragen „Christ ist erstanden“ oder „Auf mein Herz mit Freuden“.
Josef Schmidt, Markus Wenzel und Simon Höpfner brauchten keine Angst vor klamm gefrorenen Fingern haben: Am Würstchen-Grill war es herrlich warm. Kinder saßen rund um ein Feuer, hielten Stockbrot, während sich die Väter eine Flasche Bier gönnten. Zu den Gästen gehörten Schützenkönig Jan Hellwig mit seinen Ministern Oliver Beck und Christian Klöters sowie Königsoffizier André Ilski. rudi