Anwohner kämpfen für Schließung der Hundewiese
Eine Bürgerinitiative hat bereits verkürzte Nutzungszeiten am Pimpertzweg durchgesetzt — doch das reicht ihnen nicht.
Anrath. Seit dem Moment, als das ehemalige Gelände eines Hundesportvereins am Pimpertzweg in Anrath, kurz vor der ehemaligen Pumpstation gelegen, von der Stadt Willich zur öffentlichen Hundefreilauffläche wurde, ist es manchen Anwohnern am Pimpertzweg und an der Brückenstraße ein Dorn im Auge. Sie beklagen sich über eine „unerträgliche und unzumutbare Lärmbelästigung durch Hundegebell und -kläffen sowie das disziplinlose Geschrei der Hundehalter“, wie es in einem Schreiben an den Bürgermeister der Stadt Willich heißt.
Die Anwohner haben sich im vergangenen Jahr zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und versuchen seitdem, gegen die Hundewiese vorzugehen. Sie wollen, dass die Nutzung des Geländes als Hundefreilauffläche untersagt wird. „Wir sind schon durch die angrenzende Bahnlinie einer hohen Belastung ausgesetzt und möchten nicht noch weitere Lärmbelästigungen hinnehmen müssen“, sagt Egid Enger. Er wirft der Stadt Willich vor, unsensibel bei der Auswahl des Geländes als Hundewiese vorgegangen zu sein. Wilhelm Struve spricht gar von einer Minderung des Immobilienwertes durch die Hundefreilauffläche.
„Durch die, seit dem 18. August 2017 eingetretene Invasion von Hundehaltern mit ihren Hunden fühlen wir uns in unserem Wohnfrieden belästigt“, schrieben die Anwohner in einem weiteren an den Bürgermeister gerichteten Brief vom 28. August 2017. Das Thema rückte so im November vergangenen Jahres in den Umweltausschuss und stand mit dem Stichwort „Beschwerde der Anwohner gegen die Hundefreilauffläche Anrath“ auf der Tagesordnung. Der Umweltausschuss beschloss seinerzeit einstimmig, die Nutzungsauflagen für die Fläche von der Verwaltung überarbeiten zu lassen. Das Ergebnis steht nun seit einigen Tagen in Form einer Tafel vor der Hundefreilauffläche. Neben den allgemeinen Regeln für die Nutzung der Wiese ist dort auch eine zeitliche Einschränkung vorgegeben. Die Hundebesitzer dürfen die Wiese nicht mehr wie vorher bis zum Einbruch der Dunkelheit beziehungsweise längstens bis 22 Uhr nutzen, sondern jeden Tag nur noch von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 19 Uhr.
Mit der Lösung zeigt sich die Bürgerinitiative allerdings nicht zufrieden. „Wir wollen eine Schließung der Hundefreilauffläche“, fordert Struve. Mit einem solchen Schild seien die bestehenden Probleme nicht gelöst, fügt der Anwohner an. Die Bürgerinitiative, die 24 Personen an zwölf Adressen umfasst, spricht davon, dass die Errichtung der Freilauffläche unmittelbar angrenzend an die rückwärtigen Grundstücke der Wohnbebauung Brückenstraße unzulässig sei.
Eine Aussage, die die Stadt Willich wiederlegt: „Im Bebauungsplan war die Fläche immer für den Sport vorgesehen. Jahrelang gab es an dieser Stelle bereits einen Hundesportverein. Nun ist es eine Hundewiese, was vollkommen der Nutzung entspricht“, sagt Willichs Pressesprecher Michael Pluschke. Die Nutzung der Fläche bleibt daher so wie sie ist. Ein Beschluss, der auch im Umweltausschuss getroffen wurde. Mit den eingeschränkten Nutzungszeiten versucht man, den Anwohnern entgegenzukommen — wobei eine Kontrolle allerdings nicht erfolgen wird. Hier ist man auf das Entgegenkommen der Hundebesitzer angewiesen.