Hundewiese bleibt erhalten
Die Zeit, die die Freilauffläche in Anrath genutzt werden kann, soll aber beschränkt werden. Dafür sprach sich der Willicher Umweltausschuss aus.
Anrath. Die Willicher Politiker wollen einen Ausgleich zwischen zwei Interessen finden: denen der Anwohner an der Hunde-Freilauffläche am Pimpertzweg in Anrath und denen der Hundebesitzer, die ihren Tieren dort einen freien Auslauf bieten möchten, um sie möglichst artgerecht zu halten. Das Thema stand jetzt auf der Tagesordnung des Umweltausschusses.
Generell gilt in weiten Teilen des Willicher Stadtgebietes eine Anleinpflicht für Hunde. Sie dürfen nur auf ausgewiesenen Flächen ohne Leine laufen. Der Ansatz zur Lösung des Problems in Anrath: Politik und Verwaltung wollen mit den Nachbarn überlegen, wie diese besser vor Lärm, den Hunde und Herrchen verursachen, geschützt werden können. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Umweltausschusses einstimmig aus.
Die Nutzungsauflagen für die Fläche sollen überarbeitet werden, um die Benutzung zeitlich zu beschränken. Für eine grundsätzliche Sperrung der Fläche entschieden sich die Politiker aber nicht, weil es Konsens in der Stadt ist, ausreichend Freilaufflächen für Hunde zur Verfügung zu stellen.
Außerdem, so der SPD-Ratsherr Hendrik Pempelfort, hätte sich der Umweltausschuss im November 2014 einstimmig für diese Fläche entschieden. Ein Grund sei gewesen, dass sich dort schon früher ein Hundesportplatz befunden hätte und die Fläche planungsrechtlich als Sportplatz ausgewiesen sei. Außerdem gebe es in Anrath keine alternative Fläche, die genutzt werden könnte, so die damalige Begründung. Diese Auffassung wiederholte der CDU-Ratsherr Guido Görtz in der Ausschusssitzung und bat darum, mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen.
Hintergrund des Themas waren Beschwerden der Anwohner am Pimpertzweg und an der Brückenstraße über tägliche Lärmbelästigung bis in die Abendstunden. Mehrere Anwohner hatten eine Schließung der Fläche gefordert.
Die Nachbarschaft sei zudem durch die Zunahme des Zugverkehrs auf der naheliegenden Bahnstrecke und durch eine langwierige Baumaßnahme stark beeinträchtigt, hatte eine Unterzeichnerin des Schreibens der Verwaltung noch mitgeteilt. Die Baumaßnahme soll im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein, so die Information der Verwaltung an die Politik.
In der Einwohner-Fragestunde zum Abschluss der Ausschusssitzung zeigten sich die Nachbarschaftsvertreter unzufrieden mit dem gesuchten Kompromiss. Egid Enger fragte, warum bei der Entscheidung im Jahr 2014 die Anwohner nicht gefragt worden seien. Die Technische Beigeordnete Martina Stall wies noch einmal auf die frühere Nutzung des Geländes hin. Wilhelm Struve wollte das Argument nicht gelten lassen — es basierte für ihn auf einer längst vergangenen Situation. Die Nutzer der Hundefläche führen sogar aus Mönchengladbach oder Düsseldorf nach Anrath, behauptete er und drohte der Verwaltung mit einer Klage.
Das Thema Hundefreilauffläche beschäftigte die Politiker am Dienstagabend noch einmal: Die SPD hatte beantragt, auch in Schiefbahn und Neersen solche Areale auszuweisen und entsprechend mit Umzäunung herzurichten. Dazu führte die Verwaltung aus, dass die Stadt derzeit keine geeigneten Flächen besitze.