Dessous zu Weihnachten
Schöne Wäsche unterm Weihnachtsbaum ist beliebt — doch Männer machen dabei viele Fehler.
Willich. Wer bei Spitze zu Weihnachten an Großmutters feines Tischtuch denkt, ist gerade gedanklich auf dem falschen Weg. Wer allerdings weiß, dass ein Bügeleisen für die Dame des Herzens als Geschenk auf dem Gabentisch wohl weniger gut ankommen wird, und deshalb lieber einmal Spitzen-Wäsche in Weihnachtspapier einwickelt, der liegt goldrichtig — auch wenn das feine Präsent der Hauch von Egoismus umweht.
Verschenkt ein Mann also Dessous, will er der Beschenkten nur eines durch die Spitze sagen: „Ich will Dich, als Frau. Genauso, wie Du bist.“ Damit diese Botschaft auch so gut ankommt wie sie gemeint ist, gilt es einiges zu beachten, weiß Monika Fröhlich, die in Willich ein Wäschegeschäft an der Peterstraße führt. Denn, das sagt die Erfahrung der Fachfrau, man kann unbedacht viele Fehler machen.
„Ein Problem ist die richtige Größe“, sagt Monika Fröhlich. Zwei Hände, die vage Maße andeuten, lassen kaum Rückschlüsse auf Körbchengröße und Brustumfang zu. Das aber sind die beiden Maßeinheiten, die für einen passenden Büstenhalter wichtig sind.
„Wählt man den BH zu groß, ist die Frau beleidigt“, sagt Fröhlich. Aber auch „zu klein“ könnte die Beschenkte als Indiz dafür werten, dass sie zu dick ist — wovon ausnahmslos jede Frau ausgeht — auch wenn der Mann kein Gramm an ihr missen möchte.
„Sie“ reagiert darauf womöglich mit dem Verzicht auf Weihnachtsgebäck, Nougat, Marzipan und mit großer Zurückhaltung bei der Gans. Das alles ist ganz schlecht für die Stimmung zum Fest.
Und was tun, wenn’s nicht passt? „Umtauschen ist bei uns kein Problem ist, solange die Teile nicht getragen wurden“, sagt Fröhlich.
Am besten vorbereitet betritt der Mann ein Wäschegeschäft, der sich zumindest die Größe des BHs und der passenden Unterwäsche vor dem Einkauf notiert.
Unsichere Kunden können auch Teile mitbringen, die bei der Frau besonders gut sitzen. „Die Dessous-Hersteller verwenden unterschiedliche Schnitte und die Größen können schon mal voneinander abweichen“, sagt Monika Fröhlich. Sie hat den Blick und das Wissen, das richtige Modell in der richtigen Größe zu empfehlen.
„Schöne Wäsche ist heute viel selbstverständlicher und weiter verbreitet als noch vor ein paar Jahren“, sagt sie. Angebot und Auswahl sind groß. Da gibt es Modelle mit Tigermuster oder aus Seide, die mit Rosen bedruckt ist.
Leuchtend orange-rote Blüten bilden einen schönen Kontrast zu dunklem Moosgrün, was den Teint hellhäutiger Frauen zum Schimmern bringt. „Braun ist momentan in“, sagt Fröhlich, passend zum Trend in der Damenoberbekleidung. Rot hat zu Weihnachten ohnehin Hochkonjunktur. Stoffe mit Samt-Aufflockungen sorgen für zusätzliche Reize. Spitzen verbergen trotz Durchsicht.
Doch aufgepasst: Wenn eine Frau bislang keine aufwendigen Dessous trägt, kommt alltagstaugliche Wäsche bei ihr womöglich besser an als hauchzart Geklöppeltes. „Glatte Stoffe, die sich nicht unter Shirts oder Blusen abzeichnen“, schlägt Fröhlich dann vor. Die gibt es heute in Mustern und Schnitten, die pfiffig, schick, raffiniert oder sogar extravagant sind.
Es gibt auch Dessous in sehr großen Größen für rundum weibliche Frauen. „Die meisten Männer haben gern große Oberweiten. Warum sollten die nicht hübsch verpackt werden“, sagt Fröhlich. Für die Höschen hat sie ebenfalls einen Tipp. Mit Pantys macht ein Mann seiner Frau meist eine größere Freude, auch wenn er persönlich an ihr Strings bevorzugt.