Neubau JVA Anrath Anwohner beklagen Lärm, Dreck und Verkehr

Anrath · (svs) Die JVA Anrath genießt im Ort ein hohes Standing. Die Baustelle aber sorgt nun für zunehmende Belastung der Anwohner: Dreck, Lärm auch früh Morgens und am Wochenende, Verkehrsbelastung und zugeparkte Straßen zählen zu den Vorwürfen.

Anwohner sind über die JVA-Baustelle nicht begeistert.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Der zuständige Liegenschaftsbetrieb NRW hatte jüngst in einer Infoveranstaltung Besserung gelobt. Diese fordern die Anwohner nun ein und fordern zunehmend lauter deren Umsetzung.

Der Liegenschaftsbetrieb antwortet auf die Vorwürfe, dass sich die genannte Infoveranstaltung am 18. September vor allem auf den zweiten Bauabschnitt bezogen habe, der im kommenden Jahr beginnen soll. „Dabei wurden unter anderem verschiedene Maßnahmen erläutert, um den zweiten Bauabschnitt für die Anwohnerinnen und Anwohner so schonend wie möglich zu gestalten. Dazu gehört unter anderem eine Reinigungsanlage für Lkw-Reifen und die Einrichtung einer Baustraße, beide Maßnahmen sind für den kommenden Bauabschnitt geplant. Um die Straßen schon jetzt möglichst sauber zu halten, hat der BLB NRW eine tägliche feuchte Reinigung im Bereich der Klein-Kollenburg- sowie der Karl-Lange-Straße veranlasst“, schreibt Andrea Rehder, Sprecherin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB) auf Anfrage.

Zum 2. Bauabschnitt werde auf dem Gelände der JVA eine Baustraße parallel zur Klein-Kollenburg-Straße angelegt, um diese zu entlasten. Die Ausweichspur werde hinter dem bestehenden Ordnungszaun der JVA verlaufen. Bereits jetzt habe der BLB zur Entlastung eine Halteverbotszone auf der Klein-Kollenburg-Straße initiiert. Weitergehende ordnungs- oder polizeirechtliche Maßnahmen könnten nur von den entsprechenden Behörden initiiert und angeordnet werden, man stehe im stetigen Austausch, erklärt sie weiter.

Die Arbeiten fänden während der gesetzlich zulässigen Zeiten an Werktagen inklusive Samstag statt. Für die Anlieferung von Großgeräten lägen die erforderlichen Sondergenehmigungen zeitweise vor den Stoßzeiten des Berufsverkehrs. Samstagsarbeit sei zunächst bis Ende des Jahres vorgesehen.

„Bei der Anwohnerveranstaltung hat der BLB zahlreiche Vorschläge und Anregungen aus der Nachbarschaft gesammelt, deren Umsetzung nun sorgfältig geprüft wird. Bei mehreren Maßnahmen ist die Abstimmung und / oder Genehmigung durch weitere Behörden und Beteiligte erforderlich“, schreibt die Sprecherin weiter.

Vor größeren Baumaßnahmen lasse der Liegenschaftsbetrieb grundsätzlich Gutachten von den umliegenden Häusern zur Beweissicherung erstellen, falls Schäden gemeldet würden. Entstehen durch die Baumaßnahmen Schäden an Häusern, komme der BLB NRW hierfür auf.

(svs)