Die Kristallkugel des Kämmerers

Übersinnliches, Besinnliches und Handfestes beschert das letzte Stadtgeflüster des Jahres 2010.

Willich/Tönisvorst. Die schlechte Finanzlage der Stadt Willich hat Kämmerer Willy Kerbusch 2010 so manches graue Haar beschert. Immer wieder mussten Prognosen korrigiert, Zahlen angepasst werden. „Ich kann halt nicht in die Zukunft schauen“, erklärte Kerbusch anschließend diese Notwendigkeiten. Künftig wird alles anders: Raimund Berg (Bündnis 90/Die Grünen) beschenke den Kämmerer in der letzten Ratssitzung vor Weihnachten mit einer Kristallkugel. Damit er besser in die Zukunft schauen kann.

Eine außergewöhnliche Krippe ziert das Schaufenster des Somthai Massage-Geschäfts an der Bahnstraße 66 in Willich. Das gesamte Fenster ist festlich geschmückt mit einer Krippe und Schweizer Puppen. Auf Nachfrage des Stadtflüsterers erzählte eine Mitarbeiterin, dass die Krippe zu Hundert Prozent Handarbeit ist. Ihr Chef habe sie bestellt, denn er sei Deutscher und wolle im Schaufenster nicht ganz auf traditionelle deutsche Dekoration verzichten. Aufgefallen ist die Krippe WZ-Leserin Marianne Bieniek. Sie sagt: „Das ist die schönste Krippe, die ich seit langem gesehen habe“.

Ein Dankeschön hat Günter Rudnick längst verdient. Der 71-jährige St. Töniser setzt sich seit Jahren mit großem Engagement und Erfolg für die Verschönerung der „Grünen Lunge“ Pastorswalls ein. „Was leider wie selbstverständlich hingenommen wird“, erzählte vor Tagen ein Bekannter dem Flüsterer. Weshalb wir an dieser Stelle den Dank mal öffentlich aussprechen wollen.

Die Parfümerie Platen in St. Tönis überraschte in der Vorwoche das Weihnachtslieder-Team am WZ-Mobil. Denn als kleine Anerkennung für die eifrigen Sänger und Musikanten wurden Parfüm-Pröbchen verteilt. Für die Damen gab es einen edlen Duft von Lacoste, für die Herren von Boss. Wirklich eine dufte Idee.

Herbert Derksen aus St. Tönis kritisiert, dass auf dem Grundstück Kurze Straße 5 das Wasser vom Dach der Tiefgarage über den Bürgersteig entwässert wird. In der wärmeren Jahreszeit sei das egal, aber bei den jetzigen Temperaturen sei das gefährlich. Die Tiefgarage sei seit drei Jahren im Bau — und seitdem mit einem Bauzaun verschlossen. „Das Problem ist der Stadt bekannt - ich habe das denen schon mehrmals gesagt. Aber es passiert nichts.“ Nun, vielleicht steht der Fall ja schon unter dem Stichwort „Vorsätze 2011“ auf dem Plan der Verwaltung.

Zu Weihnachten werden Geschenke verteilt. Auf dem Tisch des Stadtflüsterers landete eine Flasche, über die er sich besonders gefreut hat: Trockener Jahrgangssekt mit dem Etikett „Altes Rathaus zu St. Tönis“. Dafür sagt der Flüsterer „Dankeschön“ — und nimmt sich vor, Fläschchen in der Silvesternacht zu köpfen.