Veranstaltung in Willich Stadt zieht positive Bilanz der Feierabendmärkte
Willich · Vor allem die letzte Ausgabe 2023 des Feierabendmarktes steht im Zentrum der Bilanz der Willicher Stadtverantwortlichen. Das Mehrwegkonzept habe rund ein Drittel Müll eingespart und soll ausgebaut werden.
Die Stadt Willich hat nach Abschluss der Sommerveranstaltungen des Stadtmarketings Bilanz gezogen. Besonders die Feierabendmärkte würden sehr gut angenommen und seien mittlerweile eine etablierte Veranstaltung. Sogar eine Ausdehnung auf die Wintermonate werde immer wieder erfragt, sagt Marc-Thorben Bühring, der Verantwortliche im Stadtmanagement. Besonders im Fokus steht der letzte Markt des Jahres, bei dem konsequent auf ein Mehrwegsystem gesetzt wurde. Das habe sich gut bewährt und solle nun ausgebaut werden, wenn auch die Müllreduktion mit rund einem Drittel etwas weniger stark ausgefallen sei als erhofft.
„Abgesehen vom kaum vermeidbaren Verpackungsmüll der Händler sind vor allem Pizzakartons sowie Verpackungen von umliegender Gastronomie in den Mülltonnen gelandet. Dennoch konnte der Gesamtmüll um rund ein Drittel – gemessen an den gefüllten Mülltonnen – reduziert werden“, sagt Bühring. Und auch die Gäste hätten das Konzept gut angenommen.
Aussagen wie: „Ob ich jetzt meinen Müll zur Tonne bringe oder den Weg zum Pfandzelt habe, da gehe ich lieber zum Pfandzelt“, „Vom Teller, finde ich, schmeckt es ohnehin besser“ oder „Endlich mal nicht von Pappe oder Plastik essen“, seien die Regel. Nur wenige Gegenstimmen seien an die Stadtverantwortlichen herangetragen worden. „Die kamen wirklich nur vereinzelt, und meist wurden hier auch nicht unbedingt Begründungen mitgeliefert“, schildert Bühring.
Für die Zukunft stehe nun im Fokus, Konzepte zu entwickeln, wie das müllarme, auf Pfand ausgelegte System weiter ausgebaut werden könne. „Es muss nun geprüft werden, ob Porzellan dauerhaft einsetzbar ist: Faktoren wie Gewicht, Bruch und damit einhergehend Gefahren durch Scherben sowie generelle Verfügbarkeit müssten bei der Umsetzung berücksichtigt werden“, sagt Bühring. Auch werde untersucht, ob am System etwas geändert werden könne, um alles Geschirr – Gläser, Schalen und Teller – aus einer Hand und an einer Rücknahmestelle zu organisieren.
Weiter müsse analysiert weden, welche Mehrkosten dabei entstehen oder welche Alternativen es gibt. „Denkbar sind auch Szenarien wie ein Spülmobil, allerdings hat die Recherche im Vorfeld gezeigt, dass hier Themen wie Wasserversorgung, Anbieter- und Personalnot deutlich komplexer sind als vermutet“, gibt Bühring Einblick in die Überlegungen. Es könne auch eine Lösung sein, dass jeder Händler eine eigene Lösung anbieten muss, was den Kreis der Anbieter allerdings wahrscheinlich weiter verkleinern würde, da viele Anbieter darauf nicht oder nur bedingt vorbereitet seien.
Die jetzt im Pilotprojekt gemachten Erfahrungen würden nun gemeinsam mit dem Abfallbetrieb des Kreises Viersen ausgewertet und mit anderen Kommunen aus dem kreisweiten Arbeitskreis erörtert. Dabei stelle sich unter anderem die Frage, ob ein solches System dauerhaft angeboten werden kann.
Generell aber falle die Bilanz sehr positiv aus. An sechs Terminen von April bis September hatten die Feierabendmärkte auf dem Marktplatz Menschen aus dem gesamten Umland nach Willich gezogen. Jeweils am letzten Freitag des Monats fanden die Märkte statt. „Unabhängig von Brückentagen oder Ferien ist der Marktplatz jedes Mal sehr gut besucht gewesen. Dabei waren im Schnitt mehr als zwölf Aussteller vor Ort, die überwiegend aus dem Stadtgebiet kommen, ergänzt um Anbieter aus dem direkten Umland“, sagt Bühring bei seiner Bilanz des Veranstaltungsjahres. „Was wir an positiven Rückmeldungen von Händlern und Besuchern erhalten haben, ist sehr erfreulich. Wir sind froh, Akzente in unserer Stadt setzen zu können, und freuen uns, dass die Händlerschaft diese Plattform mehr und mehr nutzt. Es ist eine Win-Win-Situation für alle. Zusammen mit den Veranstaltungen des Werberings haben wir ein tolles Portfolio“, sagt Bühring, der auch verspricht, weitere Initiativen gern zu unterstützen, um dieses Portfolio zu ergänzen, wie es beispielsweise durch den Streetfood-Markt in Schiefbahn jüngst geschah.