Drei Entwürfe für Wohnen im „Schiefbahner Dreieck“
Die Politik berät am 11. September zum ersten Mal. Die Anwohner sind bereits empört.
Schiefbahn. Die Katze ist aus dem Sack: Am 11. September soll der Planungsausschuss einen Grundsatzbeschluss über die Bebauung des „Schiefbahner Dreiecks“ zwischen L 382, Willicher Straße und Rubensweg fassen.
Die Verwaltung beziehungsweise das Technische Dezernat möchte diesen ersten Aufstellungsbeschluss und legt den Politikern drei Entwurfspläne vor.
Danach könnten in dem Areal je nach Bebauungsdichte und Geschosszahl zwischen 60 und fast 100 Wohneinheiten entstehen.
Empörung darüber kommt von Anwohnern der Willicher Straße. Während Ratsvertreter nahezu aller Fraktionen begrüßen, endlich eine Beratungsgrundlage zu haben, sehen dies die Anwohner der Willicher Straße ganz anders.
Sie fühlen sich durch den Autoverkehr auf ihrem Straßenzug über Gebühr belastet, befürchtet das Schlimmste und den Kollaps, sollte der Verkehr aus dem neuen Wohngebiet vor ihre Haustüren ins Schiefbahner Ortszentrum geführt werden. Ralf Lück bezeichnet die Entwürfe als „fertige Pläne“ und fragt: „Wer hat Interesse an einer übereilten Entscheidung?“
Die Verwaltung möchte den Aufstellungsbeschluss, dem sich die erste Bürgerbeteiligung anschließen könnte. Am Mittwoch waren die Pläne an die Mitglieder des Planungsausschusses noch nicht raus. Dementsprechend zurückhaltend war die Technische Beigeordnete Martina Stall: „Erst werden die Politiker informiert, dann die Öffentlichkeit.“
So viel steht fest: Vor kurzem wurden die Obleute der Fraktionen über die Pläne informiert. Danach ist bei allen drei Varianten ein Kreisverkehr an L 382/Willicher Straße vorgesehen, in zwei Entwürfen ist im Eckbereich nahe dem Kreisverkehr eine Tankstelle eingeplant.
Bei der dritten, kleineren und offenbar von der Verwaltung bevorzugten Variante mit etwa 60 Wohneinheiten fehlt die Tankstelle. Die Verwaltung wollte die alte Tankstelle im hinteren Teil der Willicher Straße nach dort verlegen, da diese unmittelbar am Eingang des Ortszentrums liegt und keine schöne „Visitenkarte“ darstelle. Offenbar hat sich bislang kein Investor gefunden.
In ersten vorsichtigen Stellungnahmen sprechen Kommunalpolitiker von einer großzügigen Planung, die auch in allen drei Fällen, von Rubensweg bis zum neuen Kreisverkehr, den kompletten Umbau der Willicher Straße beinhaltet, mit Parkstreifen und einem beidseitigen Fuß-und Radweg, allerdings nur vom Kreuzungsbereich bis zum Rubensweg.
Als problematisch sehen einige aber den dadurch abfließenden Verkehrs in die Willicher Straße hinein, Richtung Ortsmitte. In den nächsten Tagen besprechen die Fraktionen, wie sie in der Planungsausschusssitzung am 11. September votieren werden.