Igel-Morde: Die erste echte Spur?
In Wekeln hat erneut eine Tonne gebrannt.
Willich. Es könnte bloß unappetitlicher Unfug sein — oder die erste echte Spur in einem der aufsehenerregendsten Tierquäler-Fälle im Kreis Viersen: Nach Informationen der WZ haben vermutlich Jugendliche am späten Freitagabend ein Feuer in einer Mülltonne an der Wekelner Hülsdonkstraße entzündet. Das bestätigte die Polizei gestern auch auf Nachfrage. Allerdings fand sich in dem Abfallbehälter kein totes Tier, sondern angekokelter Hundekot.
In der Befürchtung, Tierquäler hätten den inzwischen dreizehnten Igel getötet, hatte die Polizei-Zentrale nach dem Anruf von Zeugen sofort zwei Streifenwagen losgeschickt. Normalerweise ist bei Meldungen dieser Art nur ein Wagen im Einsatz. Doch auch die vergleichsweise hohe Zahl an Beamten konnte vor Ort und im weiteren Umfeld nicht mehr die jugendlichen Personen ausfindig machen, die von den Zeugen gesehen worden waren.
Ob es sich bei den Geflüchteten um die Tierquäler handelt, ist völlig offen. Einen Zusammenhang schließt die Polizei zumindest nicht aus. Überschneidungen sehen die Ermittler bei der Vorgehensweise (Feuer in einem öffentlichen Abfallbehälter) und der Örtlichkeit (im Bereich Hülsdonkstraße war schon ein Kadaver gefunden worden).
In Willich haben sich inzwischen private Initiativen gebildet, um im Rahmen nächtlicher Patrouillen die kleinen Stacheltiere zu schützen. Die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung der Täter führen, liegt bei 2500 Euro. Die Ermittler der Polizei sind unter Tel. 02162/3770 zu erreichen. bos