Drei Willicher haben einen Gin kreiert Fleuth – ein Gin mit Heimatgefühl
Willich/St. Hubert · Drei Willicher haben einen Wacholderschnaps kreiert. Er wird zum Blütenfest erstmals ausgeschenkt.
Einem Willicher muss man „Fleuth“ nicht erklären. Fleuth. Flöth, Flöthbach, Fleutbach… Den Bachlauf, dessen Name in so unterschiedlichen Schreibweisen gebräuchlich ist, kennt jedes Kind. Jedenfalls zwischen Willich, Anrath und bis ins Vorster-Süchtelner Gebiet hinein. Ein brandneues Produkt von Willichern für Willicher trägt seit kurzem den lokal bedeutsamen Namen. Für Kinder ist es allerdings tabu. Aber Fans von Wacholderschnaps haben ein neues Tasting vor sich: Der „Fleuth Gin“ kommt auf den Markt.
Braumeister aus St. Hubert
hat das Getränk destilliert
Für das Etikett ihres Gins – kreiert in Willich, destilliert von dem mehrfach ausgezeichneten Braumeister Peter Day in der „Mühle 4“ in St. Hubert – haben drei Willicher bewusst die Bezeichnung Fleuth gewählt. Klingt nach Heimat. Und genau danach, sagt Malte Schmitz, soll er auch schmecken.
Matthias Meuter, Malik Bensikaddour und Malte Schmitz erleben zurzeit spannende Tage. Zum Blütenfest in Willich am kommenden Wochenende wollen die drei zum ersten Mal öffentlich ihren eigenen Gin ausschenken. Gin, abgeleitet aus dem Französischen mit „genévrier“ für Wacholder, ist eine meist farblose Spirituose mit Wacholder.
Das junge Willicher „Start up“ richtet am 19. Mai einen Stand am Kaiserplatz ein. Eingetragen ist die Gin-Produktion erst seit ein paar Tagen als „blockspirits GbR“, als eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Es ist, wenn man Malte Schmitz zuhört, quasi ein Heimatprojekt: „Unser Dorf nach vorne.“
Matthias Meuter, sein Bruder Bastian und Malik Bensikaddour betreiben zusammen die IT-Firma „blocklevel GmbH“ am Drahtzieherweg im Stahlwerk Becker. Das Portfolio der Dienstleister gliedert sich in die Bereiche IT-Infrastructure, IT-Security und Cloud Services. Sie betreuen kleine und mittelständische Unternehmen. Weihnachten 2018 hatten die Drei die Idee, ihren Kunden einen selbst kreierten Gin einzuschenken. Geschenk und Geschmack kamen so gut an, dass sich daraus Ansporn zu mehr entwickelte. Die Schnaps- sollte zur Geschäftsidee reifen.
Malte Schmitz gehörte zu den ersten, die den Dry Gin einmal kosten durften. Das Produkt als „Edition pur“ hatte seinen Geschmackstest bestanden. „Das ist tatsächlich der erste Gin, den ich selber trinke.“ Seitdem mischt Malte mit und gehört zum Team. In den Wochen danach wurde weiter gefeilt am Geschmack für den richtigen, heimatverbundenen Genuss. Von 20 Inhaltsstoffen spricht Malte Schmitz. Gin erhält seinen charakteristischen Geschmack aus der Aromatisierung mit Gewürzen, darunter vor allem Wacholderbeeren. Vor dem ersten Schluck steht eine gut dreiwöchige Reifezeit.
Das Getränk wird in
Halbliter-Flaschen verkauft
Die Willicher sollen am nächsten Wochenende von dem Szene-Getränk aus der eigenen Stadt überzeugt werden. Eine 0,5-Liter-Flasche wird rund 35 Euro kosten. Das Etikett hat Malte gemeinsam mit einem Freund designt. Der Verlauf der Fleuth sei darauf ablesbar.
Die jungen Willicher wollen bewusst und gezielt den Fokus auf den lokalen Markt, den Verkauf über den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie vor Ort legen. Ein Online-Verkauf ist aber nicht ausgeschlossen. Die Homepage und Facebookseite Fleuth Gin befinden sich im Aufbau. Ideen kreisen laut Malte Schmitz schon um eine Fleuth-Flotte zur Auslieferung. Wenn es der Probebrand zum Kultgetränk bringt – in Willich und darüber hinaus. Wie heißt es doch schon auf „Fleuthgin.de“: „Der erste Willicher Gin ist auf dem Weg. Immer mehr Flaschen tauchen im Willicher Stadtgebiet auf.“