Dreifachturnhalle: Bewegungsfest für Familien
Viel Spaß hatten am Sonntag Kinder und Eltern in der Sporthalle Corneliusfeld.
St. Tönis. Längst nicht alle Kinder haben genug Bewegung. Dabei macht es tierisch Spaß, den Bewegungsdrang auszuleben. „Die Tiere sind los“, lautete am Sonntag das Motto des Bewegungsfestes für Familien in der Dreifachturnhalle am Michael-Ende-Gymnasium. Fliegen wie ein Adler, Hüpfen wie ein Känguru, Klettern wie die Bergziege und mehr sorgten für Begeisterung bei den kleinen und großen Teilnehmern.
Sigrid Riemensperger von der Turnerschaft St. Tönis beobachtet immer wieder: „Vielen Kindern fällt das Balancieren schwer, ebenso wie Seilchenspringen — und eine einfache Rolle vorwärts überfordert sie.“ Es gibt also genug Gründe, Angebote wie das Bewegungsfest zu organisieren. Immerhin sollten sich die aufwendigen Vorbereitungen gelohnt haben: Bereits eine halbe Stunde nach der Eröffnung herrschte ein ausgelassenes Treiben auf der riesigen Hallenfläche.
Anfängliche Beklommenheit wich bei den Kindern zwischen zwei und acht Jahren schnell großer Begeisterung. Der vierjährige Tim gehörte zu den unzähligen Kindern, die Glücksgefühle erlebten: Auf dem Bauch liegend in einer Art Trage, die an einer Schaukel befestigt war, schwang er hin und her, als könne er fliegen. Mutter Kerstin Kaninekins belohnte ihn jedes Mal, wenn er in ihre Richtung pendelte, mit einem Kuss — das war Maßarbeit und bestimmt ein schönes Gefühl für den Kleinen.
Auch Yannik kam auf seine Kosten, strahlte vor Begeisterung, als Mutter Alexandra Wingert ihn, in einem Kasten auf Rollen sitzend, über einen Parcours schob, der unter anderem durch einen Tunnel führte. Der Siebenjährige mit geistiger Behinderung ist normalerweise in dieser Halle nur Zuschauer, weil sein größerer Bruder dort regelmäßig Handball spielt.
Die Kindertagesstätte „Biberburg“ hatte einen Sinnesparcours aufgebaut. Wann läuft man schon mal über Springseile oder über kleine Steine? Leini (6) hatte Spaß satt beim Sackhüpfen, während andere wie die Affen an Seilen hingen oder den Raubtierparcours absolvierten — den hatte Christine Schwarz, Erzieherin in der Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ aufgebaut — inklusive Feuerreifen und Raubkatzen aus Plüsch.
Dass die Eltern Hilfestellung gaben, war erwünscht — so konnten sie sich gemeinsam als Familie fühlen, die eine Herausforderung angenommen und gemeistert hat — wie langweilig sind dagegen Computerspiele oder die „Glotze“?! Es gab keine Stempel an den einzelnen Stationen und auch keine Preise — die Teilnahme war schon Gewinn genug.