Stadtgeflüster: Vom Sonnenschein in den dichten Nebel

Wir berichten von Fotografen, Wetterforschern, Wahrsagern, Ministern und Mundart-Experten.

Foto: Friedhelm Reimann

Willich/Tönisvorst. Zunächst einmal eine Anmerkung in eigener Sache: Fotograf Friedhelm Reimann kommt ja viel rum, wenn er im Auftrag der WZ im Kreis Viersen von Termin zu Termin eilt. Mal ist er in Schiefbahn, wenig später in Kaldenkirchen, dann wieder in St. Hubert. Doch trotz aller Hektik hat er immer wieder ein Auge für ungewöhnliche Bildmotive — sei es nun am Straßenrand oder auf der Fahrbahn selbst. So entzückte ihn vor einigen Tagen in Vorst der Anblick eines blühenden Rosenstrauchs — und das im Januar. Und auch Freiluftfans auf vier Rädern, die in Willich den winterlichen Sonnenschein auf ihren Quads genossen, hatten es ihm angetan. Ehrensache, dass Friedhelm Reimann in beiden Fällen die Kamera zückte.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Florian Jacobs, Henrik Neef und Jakob Schütte sind als mehrfache Jugend-forscht-Gewinner schon einiges an Ehrungen gewohnt. Aufgrund ihrer erfolgreichen Wetteruntersuchungen hatten die Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Anrath jetzt ihren ersten Fernsehauftritt. Im WDR durften die Drei die ungewöhnliche Wetterlage in diesem Winter erklären. Besonderheit: Jakob, der sich zurzeit im Rahmen eines Schüleraustausches in den USA befindet, wurde live von Übersee zugeschaltet und konnte gleichzeitig im Kontrast zum warmen Wetter hier von der Rekordkälte in den USA berichten.

Der Tönisvorster CDU-Chef Michael Höhn wagte jüngst beim Neujahrsempfang seiner Partei einen Blick in die Zukunft. Vieles liege noch im Nebel, aber eines könne er mit Sicherheit vorhersagen: Am 26. Juni seien sicherlich die Autobahnen leer, weil dann das deutsche Trainerduell Klinsmann gegen Löw bei der WM in Brasilien mit dem Spiel USA gegen Deutschland anstehe. Eine Prognose zum Ausgang der Kommunalwahl gab Höhn allerdings nicht ab — ganz im Gegensatz zu seinem Willicher SPD-Kollegen, der jüngst für seine Partei 30 Prozent in der Glaskugel erblickt hatte. Ach ja: Für die Bundestagswahl hatte er im Jahr davor 45 Prozent für die SPD vorhergesagt. Da lag er ja nur knapp daneben.

Gute Vorsätze im neuen Jahr? Die hat sicher auch die Willicherin Martina Bielen — doch mit dem Rauchen aufzuhören, gehört nicht dazu. Denn dieses Vorhaben hat sie schon vor Jahren erfolgreich umgesetzt. Wie sie es geschafft hat, darüber hat die Journalistin und Autorin ihr neuestes Buch geschrieben. Es heißt „No more maybe — Ab jetzt bin ich Nichtraucher!“ und ist unter dem Alias-Namen Martina Quillon erschienen. Es wartet nach Auskunft der Willicherin „mit einem Feuerwerk zündender Ideen für Frauen auf“ — dürfe von Männern aber auch gelesen werden.

Erst vor wenigen Tagen hat NRW-Justizminister Thomas Kutschaty der Justizvollzugsanstalt Willich I (Männergefängnis) einen Besuch abgestattet — schon kündigt er den nächsten an: Am 28. Mai 2015 will er erneut nach Anrath kommen. Dann soll das 111-jährige Bestehen des ehemals preußischen Gefängnisses gefeiert werden. Der Knast war in mehreren Abschnitten von 1903 bis 1906 errichtet worden. 2015 sind deshalb mehrere „Tage der offenen Tür“ vorgesehen — allerdings nicht für die Inhaftierten . . .

Ein neues Jahr - und weiter geht es mit Anrather Mundart im ARD-Fernsehen. Allerdings hat sich einiges geändert: Die Sendung „ARD-Buffet“ wird nur noch in der Zeit zwischen 12.15 und 13 Uhr gesendet. In jeder Sendung werden zwei Mundartbegriffe unterschiedlicher Herkunft vorgestellt. Mitraten kann man nach wie vor. Friedel Kluth und Frieder Nöhles haben Anfang Dezember viele Aufzeichnungen gemacht, die jetzt im neuen Jahr zu unterschiedlichen Terminen gesendet werden. „Unser nächster, jetzt nur noch knapp eine Minute dauernder Auftritt ist am Dienstag, 21. Januar, kurz nach Beginn der Sendung“, verrät Friedel Kluth. Also am Dienstag nicht verpassen.

„Da hat Heino Thelen mal ein richtiges Heimspiel“, stellte Bürgermeister Thomas Goßen bei der Mitgliederversammlung des Heimatbundes fest (siehe auch Artikel rechts). Da der Mertenshof derzeit geschlossen ist, musste der Verein sich einen neuen Raum suchen. Und fand ihn an der alten Wirkungsstätte von Heino Thelen. Denn lange Jahre leitete dieser die HauptschuleKirchenfeld, in dessen Aula die Versammlung stattfand. Thelen konnte sich noch an das Versprechen des Architekten von vor fast 45 Jahren erinnern, wonach man in der Aula bei Ansprachen keine Lautsprecher benötigen werde. Das gilt auch heute noch, wie Thelen unter Beweis stellte. Es gibt Dinge, die verlernt man als ehemaliger Schulleiter eben nicht.