Willich Eltern und Kinder entern den Schlosspark
Das Kinderfest des Willicher Kinderschutzbundes in Neersen war wieder ein voller Erfolg. Auf dem Trödelmarkt fand sich jede Menge Nützliches. Und die Spiele begeisterten den Nachwuchs.
Neersen. Es ist längst schon eine Traditionsveranstaltung: das Kinderfest des Kinderschutzbundes im Neersener Schlosspark. Wegen der Bundestagswahlen am kommenden Sonntag war es diesmal um eine Woche vorverlegt worden. Und obwohl es gestern Morgen noch nicht danach aussah, sollte es ein sonniger und damit auch erfolgreicher Tag für alle Beteiligten werden.
Kistenweise Äpfel, vom Obsthof Mertens zur Verfügung gestellt, säckeweise Möhren von Brocker und kastenweise Getränke machten deutlich, dass es sich um eine Großveranstaltung handelt. Vor dem Schlossportal boten rund 80 Gelegenheits- und Hobbytrödler alles feil, was in den heimischen Kinderzimmern nicht mehr gebraucht wird. Ein Feuerwehrfahrzeug blockierte die Zufahrt — eine Vorsichtsmaßnahme in Zeiten des Terrors.
Jan, 13 Jahre alt
Der gelbe ADAC-Hubschrauber war schon sehr früh „gelandet“: Jan (13) und Mika Wittler (10) aus Schiefbahn wollten dieses Spielzeug loswerden, ebenso wie Plüschtiere und den Fangarm-Roboter. „Der Verkaufserlös kommt in die Spardose“, verriet Jan.
Petra Hallmann und Birgit Witt-Kappertz wohnen beide in Neersen und haben beide einen 19-jährigen Sohn. Sie boten das an, was vom Jugendzimmer schon vor Jahren in Kisten in den Keller gewandert war — zum Beispiel Puzzle-Spiele.
Swenja Schmitter aus Neersen hatte die Kleidung ihrer zwei sechs und zwei Jahre alten Kinder nach Größen sortiert — die Geschäfte gingen gut.
Dieter Lambertz hatte bereits um 7 Uhr auf der Matte gestanden, um ein Auge auf den Trödelmarkt mit rund 80 Ständen zu werfen.
Mario Sagner, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Willich
Im Schlosspark war wie immer viel getan worden, um Familien einen ebenso vergnüglichen wie erschwinglichen Tag zu ermöglichen. Der Rotary-Club Willich feierte ein kleines Jubiläum: „Wir sind jetzt zum zehnten Mal dabei“, sagte Martina Heikenfeld. Aus diesem Anlass hatten die Rotarier eine Hüpfburg gesponsert. Acht Mitglieder waren an ihrem Stand permanent im Einsatz, darunter die beiden brasilianischen Austauschschülerinnen Alissa und Pia. Die Pfadfinder boten Stockbrot-Backen am Lagerfeuer an, die DLRG machte mit dem Rettungsboot „Delphin 8“ auf sich aufmerksam.
Die Musikschule „dal segno“ hatte ein interessantes Programm zusammengestellt: So trat Anna-Lena Brocker mit eigenen Song auf. Die Jonglage-Gruppe des TV Schiefbahn gab eine Kostprobe ihres Könnens. Im Kuchenzelt des Kinderschutzbundes war die Auswahl wieder enorm groß.
Bürgermeister Josef Heyes eröffnete das Kinderfest als Schirmherr. CDU-Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer hatte den Hauptpreis für eine Tombola zur Verfügung gestellt: eine Reise nach Berlin.
Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Mario Sagner, war erleichtert, als er merkte, dass das Wetter mitspielt. Den 48-Jährigen plagen derzeit aber andere Sorgen: „Wir brauchen ganz dringend jüngere, tatkräftige Mitglieder.“ So suche man dringend Nachfolger für Helga Schöpper und Hannelore Eickler, die den Second-Hand-Laden „Wühlmaus“ nur noch bis zum Ende des Jahres betreuen werden. Viele weitere aktive Mitglieder würden sich in nächster Zeit aus Altersgründen zurückziehen.
Positiv: „Die Grundschule Im Mühlenfeld wird unser erster Kooperationspartner“, freute sich Sagner. Und er hofft, dass der Umzug vom alten Schiefbahner Rathaus ins alte Anrather Krankenhaus nach Beseitigung des Schimmelbefalls so schnell wie möglich klappt. Die Stadt wird die Räume mietfrei zur Verfügung stellen.