Tönisvorst Kremser: Irrsinniger Fahrzeugpark in Vorst
Als großes Problem wird das Parken auf dem Vorster Markt angesehen. Mit den neuen Häusern der GWG, so die Befürchtung, könnte es noch schlimmer werden.
Vorst. Christiane Tille-Gander (CDU) wusste im Planungausschuss nicht so recht, was sie davon halten sollte. Es ging gerade um die weitere Entwicklung des Vorster Innenbereiches. Die Unionspolitikerin erinnerte an Workshops früherer Jahre, die zwar vermeintliche Ergebnisse brachten aber nicht entscheidend umgesetzt worden seien.
Planer Reiner Linden
„Wir haben damals viel Zeit in einen Papiertiger investiert“ — soeben hatte Planungsingenieur Reiner Linden den Ausschuss mit auf einen visuellen Streifzug durch Vorst genommen. Er erinnerte dabei an die neu entstandenen beziehungsweise geplanten Wohnbebauungen, an die derzeitigen Neubauten an der Johannes-Stadtfeld-Straße, an die beabsichtigten GWG-Bauten an der Kuhstraße, an Vorst-Nord oder an die Überlegungen, neben Haus Brempt Wohnhäuser entstehen zu lassen.
„Vorst hat gute Chancen auf eine positive Entwicklung“, wertete Linden. Dennoch vermisste Christiane Tille-Gander das Große und Ganze und ein generelles Entwicklungskonzept.
Von der Verwaltung musste Marcus Beyer eingestehen, dass man zu einer abschließenden Konzeption noch Ideen und Anstöße brauche. Reiner Linden wünschte sich bei seinen Ausführungen auch einen florierenden Handel, wenig Leerstände und viele Menschen, die gerne in den Zentrumsbereich kämen.
Als ein großes Problem wertete er die unzureichende Erschließung und vor allem das Parken auf dem Markt, das einer Attraktivitätssteigerung alles andere als zuträglich sei. Eine Patentlösung hatte er aber nicht.
Von einem „reinen und irrsinnigen Fahrzeugpark“ im Innenbereich sprach ferner der Vorsitzende des Planungsausschusses, Hans-Joachim Kremser (SPD). Seine Befürchtung war, dass sich dies noch verschlimmere, wenn die GWG die Häuser an der Kuhstraße (neben dem Pfarrhaus) errichte.
Dort sind 21 Wohneinheiten geplant, bei maximal nur 21 Einstellplätzen. „Wir brauchen dort nicht 1,0, sondern 1,5 Parkplätze je Wohneinheit“, konstatierte Helge Schwarz (SPD). Der Antrag auf 1,5 wurde aber mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Jetzt kommt es noch zu einer „Ehrenrunde“, die Verwaltung soll den Eigentümer zu einer größeren Anzahl von Plätzen bewegen oder zu weniger Wohneinheiten als beabsichtigt. Über das Ergebnis wird dann in der Dezember-Sitzung berichtet. „Eine Tiefgarage wäre nicht schlecht“, kommentierte Günter Körschgen (CDU). Dies ist aber offensichtlich wirtschaftlich nicht umsetzbar.