Willich/Tönisvorst Ende der Fleischnot wird gefeiert

Der Stadt-Flüsterer wirft einen Blick zurück. Außerdem: Harte Stühle und neue Ziegel.

Foto: Lübke (2)/bec

Willich/Tönisvorst. Sie erinnern sich: Der Willicher Stadtrat hat vor einigen Monaten beschlossen, das eigene Stadtarchiv in Zukunft unabhängig vom Kreisarchiv zu betreiben. Den Umzug aus der Kempener Burg in den Archivneubau in Dülken möchte Willich nicht mitmachen, um den eigenen Archivstandort in Schiefbahn nicht zu gefährden. Dazu passt doch irgendwie diese Meldung, die dem Flüsterer vor wenigen Tagen auf den Schreibtisch flatterte: Das Kreisarchiv stellt im Schaukasten vor der Kempener Burg ab sofort die „Archivale des Monats“ vor. Für den Monat Oktober hat der neue Kreisarchivar Dr. Michael Habersack ausgerechnet ein Foto aus Neersen ausgesucht. Durch Einfuhrsperren war 1905 eine „große Fleischnot“ entstanden. Das Foto zeigt einen Umzug anlässlich des Erntedankfestes durch die Hauptstraße von Neersen, bei dem auch das Ende der Fleischnot gefeiert wurde. Es wird in der Fotosammlung des Kreisarchivs Viersen unter der Nummer 29458 geführt und ist auch auf der Facebookseite des Kreises zu sehen.

Foto: Lübke

Harte Plätze hat die Tönisvorster Feuerwehr bei der Brandwache im Forum Corneliusfeld. So auch jüngst beim Gastspiel der Bonner Springmaus. Während das Publikum sich auf gepolsterten Stühlen gemütlich das Programm anschaut, sitzen die Feuerwehrleute auf blankem Holz. Ob das so sein muss, hat sich wohl nicht nur der Stadtflüsterer gedacht. Vielleicht können die Verantwortlichen der Stadt ihren ehrenamtlichen Helfern ja vielleicht für die kommenden Tätigkeiten im Forum ein paar Sitzkissen spendieren.

Foto: Lübke (2)/bec

Hart zur Sache geht es seit einigen Tagen auch an der Johannesschule in Anrath. Dort hat der Teilabriss des Altbaus der ehemaligen Hauptschule begonnen. Eigentlich waren diese Arbeiten schon für die Sommerferien vorgesehen, dann aber wurden sie auf den Herbst verschoben, da die Baufirma im Sommer überlastet war. Betroffen ist der angebaute Gebäudekomplex aus Mitte der 50er Jahre, das benachbarte zweigeschossige Gebäude bleibt stehen und wird saniert. Die Abrissarbeiten sollen in den Herbstferien weitgehend über die Bühne gehen, so dass anschließend der Schulbetrieb nan der Gesamtschule Leonardo da Vinci ungestört weiterlaufen kann.

Foto: Lübke (2)/bec

Schon fast fertig ist eine weitere Baumaßnahme in Anrath, die aber eher unter die Rubrik „Kosmetik“ fällt: Die Lärschutzwand am „Verseidag-Quartier“ hat jetzt endlich ihre rote Ziegelverkleidung bekommen. Die hässliche „Knastmauer light“ ist damit Geschichte — endlich.

Foto: Kreisarchiv

Im Internet kursieren derzeit Aufrufe, wonach die zweimal jährliche Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst abgeschafft werden sollte. Kurz vor dem Ende der Sommerzeit hat sich dazu auch der Tönisvorster WZ-Leser Peter Knedel seine Gedanken gemacht. In einem Gedicht, das er in die Redaktion gebracht hat, schreibt er dazu: „Die Zeitumstellung, wussten Sie’s schon? Dieses Problem betrifft die ganze Nation. Eine Stunde geschenkt, eine Stunde genommen, werde ich sie auch zurückbekommen? Die Bahn bleibt nachts eine Stunde stehen, muss ich zu Fuß dann weiter gehen? Und was denkt der Bauer? Hoffentlich wird meiner Kuh die Milch nicht sauer! Fragen über Fragen, wenn der Kopf auch raucht. Fragen über Fragen — wird dieser Quatsch wirklich gebraucht?“

Hobbysänger, aufgepasst: Der Männerchor Orpheus Anrath bietet interessierten Männern die Möglichkeit, als Projektsänger am Weihnachtskonzert am 29. Dezember teilzunehmen. Da die Proben zu diesem Konzert gerade erst starten, ist es für Neueinsteiger genau der richtige Zeitpunkt, um einmal aktiv in die Chorproben hineinzuschnuppern. Notenkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Interessenten können ab dem 28. Oktober, 20 Uhr, im Orpheum an der Fadheiderstraße 3 in Anrath reinschauen. Gerne kann aber auch Kontakt zu Manfred Schmidt-Persohn (Tel. 02156/41155) oder Gerd Welzkes (Tel. 02156/1595) aufgenommen werden.

Der Bürgerbus Anrath wird auch in diesem Jahr seine traditionelle Lichterfahrt durch das weihnachtlich beleuchtete Anrath anbieten. Am Samstag und Sonntag, 16. und 17. Dezember, wird ab der Haltestelle Volksbank/ Kirche, jeweils um 17, um 18.30 und um 20 Uhr eine Rundfahrt mit abschließendem „Bonbon“ stattfinden. Anmeldung ab sofort vormittags bei Britta Heinrichs von der Stadt Willich, Tel. 02156/949 275.

Und noch ein Veranstaltungstipp: Am Samstag, 4. November, und Sonntag, 5. November, ist wieder Bratapfelmarkt auf dem Gelände von „In vino veritas“ auf den Holterhöfen in Willich. Es locken köstliche Bratäpfel, Livemusik, ein großer Kunsthandwerkermarkt mit Kreativem nicht nur zur Adventszeit. Es gibt das beliebte Wildgulasch und hausgemachte Wildbratwürsten. Ausgewählte Weine und erlesene Feinkostangebote runden den Bratapfelmarkt ab. Der Eintritt ist frei. Es gibt Jazzmusik live am Samstag ab 14 Uhr und tags darauf ab 11 Uhr einen Jazzfrühschoppen. Ein vorweihnachtliches Live-Konzert mit Melanie Arnold und Klaus Klaas folgt dann am Sonntag ab 17 Uhr.

Zum Abschluss noch ein kleiner Kurzreise-Tipp: Uwe Schummer lädt interessierte Bürger des Kreises Viersen zu einer gemeinsamen Fahrt in die Bundeshauptstadt ein. Die Fahrt findet vom 1. bis 3. Dezember statt. Im Reisepreis sind enthalten: Hin- und Rückfahrt im Reisebus, zwei Übernachtungen im zentralen Mittelklassehotel (Hotel Novotel Suites Berlin City, Anhalter Straße/Potsdamer Platz) inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet, eine Stadtrundfahrt sowie dem Besuch des Deutschen Bundestages mit einer persönlichen Führung durch den heimischen Abgeordneten. Außerdem besteht die Möglichkeit die zahlreichen Weihnachtsmärkte in der Hauptstadt zu besuchen. Die Reiseleitung übernimmt das Büro von Schummer. Der Teilnehmerbeitrag liegt für diese drei Tage bei 148 Euro pro Person im Doppelzimmer (im Einzelzimmer liegt der Preis bei 210 Euro). Anmeldungen nimmt das Bürgerbüro von Uwe Schummer ab sofort entgegen unter Tel. 02162/29011.