Engel der Wünsche flog nach Anrath
Gute Stimmung in der Ortsmitte: Die Händler waren zufrieden, die Besucher bummelten gestern an 90 Ständen vorbei.
Anrath. Die neue Ortsmitte kommt gut an. Da lag es nahe, den Weihnachtsmarkt auch auf den Anrather Kirchplatz auszudehnen. Obwohl gestern dadurch wesentlich mehr Fläche zur Verfügung stand, war das Gedränge groß. Dass der Weihnachtsmarkt so gut angenommen wurde, passt ins Bild, das der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Peter Küppers, von der Situation der Anrather Geschäftsleute zeichnet: „Ich höre hier keine großen Klagen. Das Heimatshoppen wird gut angenommen.“
Gestern war verkaufsoffener Sonntag. Viele Preise in den Geschäften hatten etwas mit dem Weihnachtsmannkostüm gemeinsam — die Farbe Rot. Zehn, mitunter auch 20 Prozent Rabatt gab es auf Kleidung. Das kalte Winterwetter kam den Händlern entgegen.
Was den Anrather Weihnachtsmarkt auszeichnet, sind die vielen Vereine, die sich einbringen: Die 1. Fußballmannschaft des TV Anrath servierte Bier und Glühwein.
Lore Frehn und Sofia Weyhofen hatten an die syrischen Kinder gedacht, die den Krieg in ihrem Heimatland erleben: Die beiden Frauen hatten selbst gemachte Konfitüren im Angebot: Der Erlös geht an die Aktion „Kinder in Syrien“, einer Initiative von Pfarrer Markus Poltermann. Der wusste das ruhige, kalte Winterwetter zu schätzen: „Das Wetter ist für Anrather Verhältnisse gut, in der Vergangenheit hatten wir ja schon mal öfter mit Regen und Sturm zu tun.“
Sie waren die zwei herausragenden Erscheinungen auf dem Weihnachtsmarkt: Der „Engel der Wünsche, Ambrosia“ in einem traumhaften weißen Kostüm, verkörpert durch Annett Recknagel und der Weihnachtsmann — hinter dem gut wärmenden Kostüm steckte Gordon Schüler. Er suchte das Gespräch mit den Kindern, erfragte ihre Weihnachtswünsche und weckte gewisse Forderungen, dass die auch in Erfüllung gehen.
Kaum Wünsche offen blieben beim Anrather Bürgerverein, der zahlreiche Exemplare seines neuen Heimatbuches absetzen konnte.
Wie in den Vorjahren übte das Zelt von Partyservice Bogda wieder eine große Anziehungskraft auf die Besucher aus. Die meisten bestellten Grünkohl mit Mettwurst. Das kulinarische Angebot war groß und über die Kalorienzufuhr schien sich kaum jemand Gedanken zu machen — die Frau am Stand der Weight Watchers jedenfalls hatte keinen Massenandrang zu bewältigen.
Kalorienabbau klappte beispielsweise durch eine Kirchturmbesteigung, die der Kirchbauverein St. Johannes Baptist wieder anbot.