Fridays for Future Willicher protestieren fürs Klima

Willich · Am Freitag gibt es eine „Fridays for Future“-Demo, organisiert von Abiturienten.

In Kempen gab es bereits Ende Mai die erste „Fridays for Future“-Demonstration. Jetzt startet die Aktion in Willich.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Seit Dezember 2018 gehen Schüler von „Fridays for Future“ auf die Straße, um sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen und damit Druck auf die Politik auszuüben. Ein Höhepunkt der Proteste war am Freitag, 21. Juni, in Aachen. Aus insgesamt 17 Ländern kamen mehr als 10 000 junge und alte Menschen unter dem Motto: „Climate Justice without Borders – United for a Future“ zusammen. Die Entscheidung für den Standort Aachen sei gefallen, weil dort mit dem Rheinischen Revier die größte CO2-Quelle in ganz Europa liegt, so die Organisatoren.

Müllsammlen während
des Protestzuges

Jetzt hat „Fridays for Future“ auch Willich erreicht: Am Freitag soll um 11 Uhr auf dem Kaiserplatz demonstriert werden. Maike Breitmar, Kyra Moustakas und Rebekka Westerfeld gehören zu den Organisatoren. „Wir waren erst nur zu Dritt“, sagt Kyra Moustakas (18). Mittlerweile haben die drei Abiturientinnen noch weitere Mitstreiter gefunden und die Demo angemeldet. „Erst für nur 25 bis 30 Leute. Aber wir werden noch nachmelden müssen, denn es könnten nun auch 60 werden“, freut sich die ehemalige St. Bernhard-Schülerin. Die, wie auch ihre Kolleginnen, bereits an anderen Friday-Protestmärschen in Düsseldorf und Krefeld teilgenommen hat.

„Und da jetzt auch kleinere Städte nachgezogen haben, haben wir überlegt, ebenfalls eine Demo in Willich zu veranstalten“, sagt Kyra Moustakas. Je nach Erfolg könnten dann in Zukunft weitere folgen. Doch zuerst gilt es, die Veranstaltung am kommenden Freitag über die Bühne zu bringen. Zum Start soll es ein „paar Sätze geben“ und dann geht der Zug los (siehe Kasten). „Da wir erst befürchtet hatten, nur ganz Wenige zu sein, haben wir gedacht, wir könnten dann auch noch was Sinnvolles machen. Deshalb sammeln wir auf dem Weg Müll“, erklärt die Abiturientin. Dieser wird dann – nach einer Abschlussrede – auf dem Kaiserplatz getrennt.

Saisonale, regionale und pflanzliche Ernährung in Kantinen

Als weitere Ziele fordern die jungen Leute zum Beispiel „den Ausbau der Radinfrastruktur und die Förderung saisonaler, regionaler und pflanzlicher Ernährung in öffentlichen Kantinen“. Für Letzteres sorgte auch die Erfahrung mit der Schulkantine des St. Bernhard-Gymnasiums. Vegetarierin Kyra Moustakas: „Wenn man mal was Vegetarisches essen wollte, gab es nur Sachen wie Pfannkuchen oder Grießbrei.“ Da könnte noch einiges verbessert werden. Zumal das Gymnasium alle Willicher weiterführenden Schulen mit Mahlzeiten versorge. „Mit weniger Fleisch kann ja auch die CO2-Bilanz verbessert werden“, sagt die 18-jährige Willicherin, die zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr in der LVR-Psychatrie in Süchteln absolvieren will. Auch im Elternhaus wird umweltbewusst gelebt: „So verwenden wir beispielsweise so wenig Plastik wie möglich und es gibt keine Plastikflaschen.“

Hauptsächlich über die sozialen Medien haben die Willicher „Fridays for Future“-Aktivisten für ihren Prostest geworben. Und zwar über den eigenen Instagram Account
@fridaysforfuture.willich. „Aber auch über die Homepage fridayforfuture.de kann man über die Ortsgruppensuche per Whatsapp Kontakt zu uns aufnehmen“, sagt Kyra Moustakas. Die mit ihren Mitstreitern noch einige Arbeiten vor sich hat, wie beispielsweise Plakate und Behälter für die Mülltrennung basteln.