FDP-Reaktion auf Lindner-Rücktritt: „Ich bin geschockt“
Ortsparteivorsitzende reagieren entsetzt auf den Lindner-Rücktritt.
Willich/Tönisvorst. Birgit Koenen bringt ihre Gefühlslage auf den Punkt: „Ich bin geschockt.“ Denn mit dem Rücktritt des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner hatte die Vorsitzende der Tönisvorster Liberalen nie und nimmer gerechnet.
Dann schon eher mit dem Rücktritt des Parteichefs: „So katastrophal, wie Philipp Rösler den Mitgliederentscheid über den Euro-Rettungsschirm begleitet hat . . .“
Aus Sicht von Koenen war Lindner für die FDP in Nordrhein-Westfalen „ein Hoffnungsträger“. Da er seinen Rücktritt nicht richtig begründet habe, sei nun Raum für Spekulationen. Was die schwierige Situation der Liberalen nicht gerade verbessere.
„Ist die FDP noch zu retten?“ Bei der Beantwortung dieser Frage sind sich Koenen und ihr Willicher Kollege Thomas Brandt einig: An der Basis werde gute Arbeit gemacht. Das Problem sei die Parteispitze in Berlin. „Wir haben zum Beispiel in Willich bei der Entscheidung über die zweite Gesamtschule eine Vorreiterrolle inne gehabt“, so Brandt.
Doch durch die schlechten Entscheidungen der Parteispitze werde man mit den Abgrund gerissen, befürchtet er. Brandt bleibt gleichwohl Optimist: Das Tandem Rösler-Brüderle werde die Partei schon noch auf Erfolgskurs bringen.
Brandt wie Koenen glauben daran, dass liberale Werte auch künftig beim Wähler gefragt sind. Anders als der Willicher, hat Koenen jedoch den Glauben an Berlin verloren: „Die Partei muss von der Basis her erneuert werden“, sagt sie. WD