Ferienalphabet – T wie Tiere vom Bauernhof 30 Hühner kümmern sich um Hannes

Anrath. · Auf dem Kerstenhof in Clörath leben jede Menge verschiedene Tiere zum Streicheln und Gucken. Esel Pauline hilft als Seelentröster.

Josef und Maria Schmitz inmitten ihrer Hühner und Hahn Hannes.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Wenn alle Tiere, die auf dem Kerstenhof in Clörath leben, gleichzeitig kommunizieren würden, gäbe das ein buntes Durcheinander von Tierstimmen. Es sind nämlich gleich zehn verschiedene Arten, die auf der landwirtschaftlichen Anlage leben. Hier fühlen sich Kühe, Mini-Schweine, Hühner, Katzen, Kaninchen, Schafe sowie Pferd Mey, Esel Pauline, Pony Jünter und Hofhund Max wohl.

„Tiere auf einem Bauernhof üben eine starke Anziehungskraft aus. So manch einer kommt mit dem Rad vorbeigefahren und hält, einfach weil man bei uns die verschiedenen Tiere anschauen kann“, sagt Karina Schmitz-Zanders. Schon an der Hofeinfahrt grüßen die Kühe aus dem offenen Stall. Sie befinden sich im Schwangerschaftsurlaub.

Die Tiere gehören einem benachbarten Bauern und bleiben die letzten sechs bis acht Wochen vor der Geburt, in denen sie keine Milch geben, auf dem Kerstenhof. „Kurz vor der Geburt geht es wieder in den heimischen Stall zurück“, informiert Josef Schmitz. Der Landwirt selbst hat die eigenen Kühe abgeschafft, da sein Sohn als Nachfolger den Betrieb nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet. Direkt neben den Kühen ist das Gegacker der Hühner zu hören. Wenige Meter weiter wühlen sich die Mini-Schweine Rudi, Flecki, Anton, Luci und Fritz durch ihre Außenanlage. „Rudi haben wir nach Rudi Rüssel, dem Rennschwein, benannt“, erzählt Jule. Das habe auch einen Grund, fügt die Zehnjährige hinzu und lacht: Das kleine Schweinchen entkam einst durch den Zaun und düste in Richtung Anrath ab.

Drei Stunden dauerte die Jagd, dann war das Schwein gefangen, und der Name stand fest. Es folgte ein zweiter Fluchtversuch zu Mey, danach griff die Familie auf einen Elektrozaun für den Schweineauslauf zurück. Vor dem hat Rudi Respekt. Durchs Ausbüchsen haben sich indes die Hühner vom Kerstenhof kräftig vermehrt. „Es gibt immer wieder mal ein Huhn, das über den Zaun fliegt und in unseren Hecken verschwindet. Irgendwann kommt es dann mit einem Haufen von Küken anmarschiert“, erzählt Maria Schmitz.

Esel Pauline kam als
Seelentröster auf den Hof

So ist die Anzahl der wenigen Hühner, die es einst als Weihnachtsgeschenk gab, stetig gestiegen. Aktuell sind es rund 30, die sich um Hahn Hannes knubbeln. Weil es so viele von ihnen gibt, haben sie keine Namen. Ansonsten gilt auf dem Kerstenhof in Sachen Namensgebung: Einer der Familie, die aus drei Generationen besteht, hat eine Idee, und der Familienrat gibt grünes Licht. Die Namen haben nahezu alle einen besonderen Bezug. Das gefleckte Schweinchen heißt Flecki, und das Schaf mit dem Knickohr wurde Schlappöhrchen getauft. „Es hätte auch Pünktchen heißen können, denn es hat einen Punkt auf der Nase“, sagt die fünfjährige Nele.

Nahezu jedes Tier hat seine eigene, besondere Geschichte. Esel Pauline kam vor 17 Jahren als Seelentröster auf den Hof. „Unsere Tochter hatte damals ganz schlimmen Liebeskummer. Sie wollte immer einen Esel haben, also haben wir einen als Seelentröster angeschafft“, erinnert sich Marie Schmitz. Es handelte sich um eine Eselstute mit Fohlen. Die Stute wurde später zum Besitzer zurückgegeben. Ihr Fohlen Pauline blieb. Pony Jünter ist hingegen der erste Nachwuchs von den beiden Shetlandponys, die die Tochter von Schmitz zur Hochzeit geschenkt bekam. Pony Mey kaufte Großvater Josef Schmitz indes vor Jahren für seine Enkelinnen. Es handelt sich um ein Konik-Wildpferd aus den Maasduinen. „Mey wurde aus der wilden Herde gefangen und kam dann vom Vorbesitzer zu uns. Im Pferdepass steht ,Mutter und Vater unbekannt’ und ,Geburtsdatum ungefähr 11. August 2011’“, sagt Karina Schmitz-Zanders.

Ob die Katzen Marlene, Cheka, Mia, Carla und Minki oder die Kaninchen Lilli und Mausi – Tiere, die gerne gestreichelt werden wollen, sind reichlich vorhanden. Und dann gibt es da noch die wilden Tiere. Auf der Anlage fühlen sich die Schwalben wohl, und dank der Wildblumenstreifen rund um den Hof summen und brummen die Insekten, allen voran die Hummeln und Wildbienen. Wenn die Familie abends vor dem Hof sitzt und über die Felder blickt, sind auch Hasen, Fasane und Rehe zu sehen.