Festspiele in Neersen: 2014 sind „ganze Kerle“ gefragt
Die Festspiele wollen 2014 mit einem unterhaltsamen Programm für Familien die Fußball-WM auskontern.
Neersen. Ein volles Haus — das wünscht sich Intendantin Astrid Jacob auch im nächsten Jahr bei den Schlossfestspielen. Was nicht ganz einfach werden wird, wie sie sehr genau weiß: Neben den üblichen Wetter-Problemen droht auch ein „Über-Event“ (O-Ton Jacob) die Zuschauer wegzulocken: die Fußball-WM in Brasilien.
Die Theatermacherin setzt mit einem „effektvollen Unterhaltungsprogramm“ dagegen, das ein Vergnügen für die ganze Familie bringen soll. Das Motto der Spielzeit lautet ganz programmatisch: „Sag ja — komm her“.
Mit dem Kinderstück „Pünktchen und Anton“ wird die Spielzeit am 15. Juni eröffnet. Der Kinderbuch-Klassiker von Erich Kästner, in dem ein Junge und ein Mädchen soziale Schranken überwinden, wird in einer Fassung von R. A. Güther zu sehen sein. Wie Jacob am Mittwoch ankündigte, wird das Ganze als spannendes Mitmach-Theater präsentiert. Details dazu wollte sie noch nicht verraten.
„Ganze Kerle“ sind dann ab 21. Juni auf der Freilichtbühne zu sehen: Die Travestieshow von Kerry Renard (Regie: Jan Bodinus) ist das Nachfolgestück der Komödie „Ladies Night“, die in Neersen mit großem Erfolg gespielt wurde.
T-Shirts und Latzhosen werden in der ebenso komischen wie anrührenden Handlung von vier Paketboten gegen Perücke, Puder und Pumps getauscht. Um einem Mädchen, das zu erblinden droht, die teure Operation zu ermöglichen, wollen die „ganzen Kerle“ nämlich eine Travestie-Show aufführen.
Das dritte Stück ist für Neersen eine Überraschung. Mit „Opa wird verkauft“ von Franz Streicher ist erstmals in der Festspiel-Geschichte ein deftiger Schwank zu sehen. „Das wurde auch mal Zeit“, sagt Jacob dazu, die Regie führen wird. Auch für sie selbst ist das eine Schwank-Premiere.
Der Klassiker sei ein „zauberhaftes Familienstück“, bei dem das Thema Erben im Mittelpunkt steht. Ob in Hamburg mit Uwe Friedrichsen oder in München mit Michael Rehberg — überall sei der „Opa“ ein Dauerbrenner. Wer ab 19. Juli in Neersen mitspielen wird, ist noch offen. Laut Jacob sind „Naturburschen“ gefragt.