Feuerwehr: Silvester-Einsätze sind Routine

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr halten sich jederzeit bereit, um ausrücken zu können.

Foto: Michael ´Steeg

Tönisvorst. Schon 46 Minuten nach der Jahreswende ist die Freiwillige Feuerwehr St. Tönis zum ersten Einsatz 2015 gerufen worden: Am Haferkamp brannte ein Papiercontainer. Aufmerksame Nachbarn hatten den Löschzug alarmiert.

Mit einem Schnellangriffsrohr gingen die Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung vor. Um besser an die Flammen zu gelangen, wurde der Container geöffnet. In kurzer Zeit war der Brand gelöscht — für die sich an der Einsatzstelle versammelten Nachbarn ein erstes spannendes Ereignis im neuen Jahr.

Das Ganze dauerte bis 1.30 Uhr. „Auf der Rückfahrt zum St. Töniser Gerätehaus wurden dann vorsichtshalber noch einige vor sich glimmende Böllerreste am Straßenrand gelöscht“, berichtet Feuerwehr-Sprecher Michael Steeg.

Solche Einsätze zu einer Zeit, in der fast alle anderen ausgelassen feiern, sind für die ehrenamtlichen Kräfte der Tönisvorster Feuerwehr Routine. „Jedes aktive Mitglied führt rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr einen Funkmeldeempfänger bei sich, über den es über einen Einsatz informiert und sofort zur örtlichen Feuerwehrwache gerufen wird“, sagt Michael Steeg. Da man jederzeit mit einer Alarmierung rechnen müsse, halte man sich auf der Silvesterfete beim Alkohol stets zurück: „Ein Gläschen um Mitternacht ist natürlich drin“, sagt Steeg. Wer verhindert ist, zum Beispiel durch Urlaub, melde sich vorher ab.

Ähnlich lief es auch jetzt. „Von Zuhause, von der Fete bei Freunden oder auch nur vom gemütlichen Beisammensitzen im Kreise der Familie fuhren die Ehrenamtler schnell zur Wache an der Mühlenstraße“, berichtet Steeg. Dabei müsse man gleichzeitig sehr vorsichtig sein, denn um diese frühe Stunde im neuen Jahr befänden sich auf den Straßen immer angeheiterte Personen, die Feuerwerkskörper abfeuerten und dabei den Verkehr kaum beachteten.

Michael Steeg feierte den Jahreswechsel diesmal bei seinem Feuerwehr-Kameraden Markus Hergett an der Theo-Mülders-Straße. „Ich bin auch Patenonkel seiner knapp dreijährigen Zwillinge Julius und Leonard“, verrät Steeg. Er und der Vater der Jungs verließen dann gemeinsam die Feier, um nur wenig später am Haferkamp zu sein. Auch nach Ende des Einsatzes dort hatten die Feuerwehrleute noch keinen Feierabend: Zunächst mussten die Löschfahrzeuge in der Wache wieder mit neuen, ungebrauchten Gerätschaften bestückt werden. Erst danach begaben sich die ehrenamtlichen Mitglieder wieder zu ihrem „Feierort“.

Die nächste Alarmierung ließ zwar einige Stunden auf sich warten, unterbrach aber die nächtliche Ruhe: Um 6.55 Uhr ertönten die Piepser. Schnell hieß es aufstehen und ab zur Feuerwache. Diesmal hatte die Brandmeldeanlage des Real-Marktes ausgelöst. Mit sechs Fahrzeugen rückte die Feuerwehr an, stellte dann jedoch einen technischen Defekt innerhalb der Anlage fest. Der Einsatz dauerte bis 8.03 Uhr.