Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst „Es gibt Kommunikationsprobleme“
Vorst · Toni van Cleef begründet Rückzug als Löschzugführer Vorst mit Problemen auf Führungsebene.
Dass die Führungsriege eines Löschzugs geschlossen ihre Funktionen zurückgibt – das hat es in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst noch nicht gegeben.
Genau so ist es aber – wie berichtet – am Dienstag geschehen. Löschzugführer Toni van Cleef und seine Stellvertreter Bernd Heyer und Albert Roesges haben ihre Führungsfunktionen zurückgegeben und dies Feuerwehrchef Rolf Peschken schriftlich zur Kenntnis gegeben. Gültig „mit sofortiger Wirkung“. Kurze Korrektur des ersten Berichts: Roesges’ Funktion als Kassierer bleibt davon unberührt.
Unklar bleibt bisher die Motivlage für den Schritt der drei langjährigen und erfahrenen Feuerwehrleute. Was hat ihn ausgelöst? Toni van Cleef hat dazu am Freitag im Gespräch mit der WZ einiges erläutert. „Die Entscheidung ist getroffen und dazu stehe ich!“ Aber, betont er vorweg ausdrücklich, das habe keine negative Auswirkung auf die Einsatztätigkeit und -fähigkeit des Löschzugs Vorst.
„Es gibt zurzeit keinen mehr, der den Löschzug Vorst nach außen repräsentiert. Und unter dem Strich gibt es keine innere Organisation.“ Aber, so van Cleef: „Wir alle wissen aus vielen Jahren der Zusammenarbeit, was im Einsatz zu tun ist.“ Den Beweis haben Feuerwehrleute aus Vorst und St. Tönis in der Nacht zu Freitag angetreten, als sie gemeinsam zu einem Brand an der Gelderner Straße ausrückten. „Unsere Einsatztätigkeit ist nicht in Frage gestellt.“
Über Entscheidungsprozesse und Kommunikation
Zurück zur Rücktritts-Begründung: „Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie man mit Menschen in der Feuerwehr umgeht“, sagt van Cleef. „Es gibt ein Kommunikationsproblem auf der Führungsebene.“
Diese Ebene umfasse sieben Personen. Namen nennt van Cleef bewusst nicht. Die Probleme könne man so umschreiben: „Es ist Sand im Getriebe. Das ist ein reines internes Führungsproblem. Wir haben es in diesem Kreis nicht geschafft, es abzustellen.“ Es gehe um Entscheidungsprozesse, darum, wie Entscheidungen vorbereitet, getroffen und kommuniziert werden.“
Aber, betont van Cleef, der Wille, die Probleme zu lösen, sei da. Es werde auch Gespräche geben, möglicherweise würden sie von externen Beratern begleitet. „Es muss weitergehen und wir wollen es auch.“ Diesen eingeleiteten Prozess des Aufeinanderzugehens wolle er, sagt van Cleef, nicht beschädigen.
Wichtig ist es van Cleef zu sagen, dass sich Ärger nicht an einem Sachthema entzündet habe, sondern es um den Umgang miteinander gehe. Konkret angesprochen auf Diskussionen um den Einsatz eines hauptamtlichen Wehrführers sagt van Cleef: „Bei diesem Sachthema kann man Vor- und Nachteile sehen.“ Diese Dinge müsse man aber getrennt voneinander sehen, so van Cleef.
Zu seinem im Oktober angekündigten Rücktritt als stellvertretender Wehrführer erläutert van Cleef: „Ich habe den Bürgermeister als meinen Dienstherrn gebeten, mich von diesem Ehrenbeamtenverhältnis zum 31.12.19 zu entbinden.“ Das habe „persönliche Gründe, die nachvollziehbar sind und die in der Feuerwehr kommuniziert wurden, bekannt sind und akzeptiert werden.“ Dieser angekündigte Rücktritt und der vollzogene Schritt am Dienstag seien „zwei getrennte Verfahren“.
Abschließend unterstreicht van Cleef seine Überzeugung: „Die Feuerwehr ist in der Lage, die Probleme zu klären.“