Willich/Tönisvorst Frühkartoffeln sind mal wieder spät dran
Auf dem Hof von Bauer Sieben in Clörath hat jetzt endlich die Ernte begonnen.
Anrath/Vorst. Die Neuen haben wieder einmal getrödelt: Erst am vergangenen Montag hat die Ernte der Frühkartoffeln begonnen. „Das ist ähnlich spät wie im vergangenen Jahr“, berichtet der Clörather Bauer Hans-Leo Sieben. Bei günstiger Witterung habe er auch schon am 30. April ernten können.
Der Kartoffel-Spezialist weiß natürlich auch, woran es gelegen hat: Petrus ist schuld. Noch Anfang Mai musste Sieben mit der Frostschutz-Beregnung die empfindlichen Pflanzen vor einem bösen Schnupfen schützen. Ende April — der ohnehin sehr kalt war — gab es noch Nachtfröste von minus vier Grad. „Ohne die Beregnung könnten wir noch nicht ernten“, sagt Sieben.
Zweimal am Tag wird jetzt gerodet. Und welche Kartoffel holen er und sein Sohn Andre derzeit vom Feld? „Gloria ist die Standard-Frühsorte. Sie hat einen hervorragenden Geschmack für diese Jahreszeit. Da fallen andere Sorten deutlich ab“, verrät Hans-Leo Sieben. Die Preise liegen ähnlich wie 2016, nämlich zwischen drei und vier Euro pro Eineinhalb-Kilo-Tüte. Wer zweieinhalb Kilo haben möchte, muss 2,50 bis drei Euro zahlen.
Die Neuen sind im Moment wegen sehr eingeschränkter Haltbarkeit nur für die ganz kurzen Absatzwege über gute Hofläden und Wochenmärkte geeignet. In Supermärkten, die vom Kartoffelhof Sieben normalerweise auch beliefert werden, gebe es sie derzeit aber noch nicht. Ein Prozent der Ernte verkauft Sieben direkt vom Feld.
Bis zur Ernte am 10. August dürfen die Frühen als „neue Kartoffeln“ bezeichnet werden, danach heißen sie einfach nur Speisekartoffeln. Die Sorten wechseln aber: In ein bis zwei Wochen wird erstmals Annabel vom Feld geholt.