Geflüster: Heimat, Hochzeit, Hexenküche
Heute geht’s um wandernde Bäume, schöne Feste und eine Berlin-Reise.
Willich/Tönisvorst. Wir können es am 6. Oktober nicht länger ignorieren: Der Sommer ist vorbei und mit ihm auch die Zeit des Sommerbrauchtums. Bevor demnächst die Tage wieder trüber und regnerischer werden und im November die Martinszüge durch die Orte ziehen, hat der Heimatverein in Vorst den Vereinsbaum vor der St. Godehard-Kirche abgebaut. Er wurde — unterstützt und gesichert von der Feuerwehr — ins Winterquartier gebracht.
Sein zehnjähriges Bestehen hat vor einigen Tagen der Tauschring Willich gefeiert. Marita Gentsch blickte dabei zurück auf die Anfänge: „Es war am 21. Mai 2003, als sich Rolf Born, damals 59 Jahre alt, im Freiwilligenzentrum vorstellte.“ Es habe dann noch ein Jahr gedauert, bis der Tauschring gegründet wurde. Sie erinnerte aber auch daran, dass damals „Nassauer“ die Solidarität im Tauschring ausgenutzt hätten: So sei es vorgekommen, dass sich jemand den Umzug habe erledigen lassen, um dann völlig von der Bildfläche zu verschwinden.
Kommen wir zu einer weiteren Feier: Markus Gather, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich aus Anrath, hat vor einigen Tagen seine Lebensgefährtin Stefanie geheiratet. Auf dem Standesamt im Schloss Neersen gaben sie sich das Ja-Wort. Für eine Hochzeitsreise blieb danach zwar keine Zeit, aber immerhin reichte es für ein schönes Wochenende im Hyatt-Hotel in Köln. „Mit direktem Blick auf den Dom und den Rhein“, verriet Stefanie Gather dem „Flüsterer“. Und mit direktem Blick auf die Fußballmannschaft von Bayern München: Neuer, Lahm und Co. waren ebenfalls im Hyatt abgestiegen, weil sie nach dem Bundesliga-Spiel gegen den FC von der Domstadt aus nach Moskau flogen.
Ein Champion ganz anderer Art ist Joachim Hecker. Der bekannte Buchautor und Wissenschaftsredakteur war auf Einladung der Stadtbücherei Tönisvorst im Rahmen der landesweiten Aktion „Kulturrucksack“ zu Gast in der Realschule Leonardo da Vinci. Er brachte einen Koffer ungewöhnlicher Experimente mit. Die jungen Zuschauer wurden bei der Beantwortung spannender Fragen einbezogen: Warum hört sich unsere Stimme auf dem Anrufbeantworter so fremd an? Haben Joghurtbecher ein Gedächtnis? Solchen Fragen ging Hecker in seiner „Hexenküche“ auf den Grund. Sein Credo lautet: Wer etwas verstehen möchte, der sollte es b-e-g-r-e-i-f-e-n können. Auch die Schüler in Tönisvorst ließen sich von den ungewöhnlichen, naturwissenschaftlichen Experimenten begeistern.
Jetzt mal etwas in eigener Sache: Nachdem WZ-Chefredakteur Ulli Tückmantel in der vergangenen Woche die neue WZ-Ausgabe für den Niederrhein vorgestellt hat, twitterte die CDU Willich: „Wir freuen uns mit dem Team der Westdeutschen Zeitung und sind gespannt auf die neue Ausgabe!“ Da zwitschert der Stadtflüsterer jetzt mal was aus der Redaktion zurück: „Die haben sich darüber — bei aller politischen Neutralität — mächtig gefreut.“
Freude, die geteilt werden kann, bringt auch ein Video auf YouTube, das in St. Tönis entstanden ist. „Thanks Jake for two lovely evenings! Hope to see you again soon“, hat ein Fan geschrieben, der einen Mitschnitt von Jack Clemons Wohnzimmerkonzert bei Familie Beckers ins Netz gestellt hat. Sie wissen’s noch; das ist der Saxofonist der E Street Band von Bruce Springsteen. Wer das Video anklickt, bekommt 3 Minuten und 12 Sekunden lang das Gänsehautgefühl der Gäste mit, die den Musiker kürzlich am Klavier und beim Saxofonspiel erlebten - vor Guido Beckers Bücherregal. Wir haben ja ausführlich berichtet. Der Stadtflüsterer ist jetzt schon auf Guidos nächsten Coup gespannt. Was könnte einem nicht alles einfallen - an Tagen wie diesen ein Hoch auf uns, und wenn wir dann nach Hause gehen, die Lippen blau vom Rotwein . . .
Von blauen Lippen zu den Blauröcken: Mitglieder der Tönisvorster Feuerwehr haben bei einem kurzen Trip nach Berlin ein Erinnerungsfoto vor dem Brandenburger Tor gemacht. Anlass der Reise: Um seine Schlagkraft ausbauen zu können, erhielt der Löschzug Vorst ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug. Es ersetzt einen bereits mehr als 20 Jahre alten Wagen. Eine Gruppe der Feuerwehr unter Führung von Rolf Peschken und Hans Holtschoppen holte das neue Fahrzeug im Rosenbauer-Werk in Luckenwalde (nahe Berlin) persönlich ab — und dann ging’s zum Brandenburger Tor.
Das Landhaus Hochbend liegt vor den Toren Tönisvorsts, gar nicht weit vom neuen Anrather Golfplatz Renneshof. Das Haus, erbaut im Jahre 1886, beherbergt seit mehr als 100 Jahren einen gastronomischen Betrieb. Ursprünglich war eine Schankwirtschaft vorhanden. Heute werde der Landgasthof als gehobenes Speiserestaurant geführt. Zurzeit steht es für knapp 400 000 Euro zum Verkauf. Die Immobilie wird im Internet angeboten. Das Anwesen „für Pferdeliebhaber oder eine Großfamilie“ wird aus Altersgründen veräußert.