Vorst Große Pläne für Haus Brempt
Wohnen am Herrensitz: Dieses Vorhaben wird jetzt für den Ortskern von Vorst diskutiert.
Vorst. Der Stadtteil Vorst ist wegen seiner Herrensitze weit über seine Grenzen bekannt. Einer davon ist das denkmalgeschützte Haus Brempt, das in der Nähe der katholischen Kirche im Ortskern liegt. Da es in der Vergangenheit immer schwieriger geworden war, auch das Außengelände zu bewirtschaften, lag jetzt dem Planungsausschuss ein erster Entwurf vor, neben dem Herrenhaus neun Reihen- und Einzelhäuser zu errichten. Und diese Vorplanung stieß bei den Kommunalpolitkern auf Interesse.
Der WZ gelang es, das Planungsbüro zu ermitteln. „Ich habe den Auftrag der Eigentümer, den Außenbereich zu überplanen“, sagte der 75-jährige Vorster Helmut Rogge, den die WZ in Maastricht telefonisch erreichte. Ihm hilft dabei der Krefelder Architekt Viktor Woytovicz. Rogge beabsichtigt, rund um das Anwesen mit dem einstigen Wassergraben Wohnen zu ermöglichen. „Dabei ist uns wichtig, dass die Baukörper auf keinen Fall zu dominierend sein sollen und dass der Blick auf das Herrenhaus erhalten bleibt.“
Geplant ist eine eineinhalbgeschossige Bebauung mit Flachdächern, mit einer parkähnlichen Gestaltung der verbleibenden Grünflächen und mit einer fußläufigen Verbindung zur Kirche.
„Das Entwurfskonzept ist sehr interessant, zumal das Areal ob seiner Lage ein Filetstück ist“, sagte im Planungsausschuss Christiane Tille-Gander (CDU). Sie erinnerte daran, dass sich bereits vor vielen Jahren schon einmal Bürger und Politiker in Workshops Gedanken über die Gestaltung von Vorst gemacht hätten. Sie regte Folgendes an: „Vielleicht könnte man davon noch etwas übernehmen, um dort zukünftig ein barrierefreies und gemeinsames Wohnen von Jung und Alt zu ermöglichen.“
Einig war sich der Ausschuss, nichts übers Knie zu brechen, sondern jetzt erst einmal in Ruhe mit dem Eigentümer und Planer auch in Abstimmung mit der Denkmalbehörde Verbesserungen zu erreichen. So auch herauszufinden, was zeitgemäß und umsetzbar sei. „Mit aller Sorgfalt und ohne einen Zeitdruck“, wünschte sich Johannes Funck (SPD) das Vorgehen.
Heinz Nepsen (UWT) regte die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes unter Einbeziehung der Anregungen von Nachbarn an. „Wie viel Manpower hat die Verwaltung, um dies auf den Weg zu bringen und um die Abstimmungen mit der Denkmalbehörde zu begleiten?“ Das fragte der Vorsitzende des Ausschusses, Hans Joachim Kremser (SPD). Fachbereichsleiter Marcus Beyer erwiderte, dass zwar dafür die Personaldecke bei der Stadtplanung ziemlich dünn sei, er sich aber eine Mitarbeit bei dieser zentralen Immobilie vorstellen könne.