Große Umfrage unter Jugendlichen
Schüler der Stufe 8 bis 10 geben Antworten darauf, wie sie ihre Freizeit verbringen und was sie wie oft konsumieren.
Willich/Tönisvorst. Greifen schon 13-Jährige täglich zur Zigarette? Ist Alkohol bei Jugendlichen in Klasse 8 nur ein Gesprächsthema oder gehört die Flasche Bier beim Treff mit Freunden schon zum Cool-Sein dazu?
Wie lange sitzen Teenager vor der Glotze und am PC? Wie viel Zeit geht täglich drauf, um Bilder und Neuigkeiten bei Facebook zu posten oder alle Kurznachrichten von Freunden, Klassenkameraden auf dem Smartphone zu beantworten?
Antworten auf diese Fragen soll eine groß angelegte, grenzüberschreitende Umfrage bringen, an der sich bis zu 5500 Schüler der weiterführenden Schulen im Kreis Viersen beteiligen werden. Ziel ist es, Einsicht in das Konsum- und Freizeitverhalten der Jugendlichen zu erhalten und je nach Ergebnis gezielte Präventionsmaßnahmen anzustoßen.
Die gute Resonanz der Schulen freut Erika Plümer, die die Befragung für den Kreis koordiniert. „30 von 35 Schulen machen mit.“ In der Stadt Willich beteiligen sich das St. Bernhard- und das Lise-Meitner-Gymnasium, die Willi-Graf-Realschule und die Johannesschule. Dass die Robert-Schuman-Gesamtschule nicht dabei ist, liegt, so Prümen, an unglücklichen terminlichen Umständen. Die Nachnominierung war nicht mehr möglich.
In Tönisvorst werden die Jahrgänge des Michael-Ende-Gymnasiums, der Realschule Leonardo-da-Vinci und der Hauptschule Kirchenfeld befragt. Die Eltern der Acht- bis Zehntklässler sind informiert worden. Die Befragung ist freiwillig.
Die Jugendlichen füllen online in einer Schulstunde an Computern elektronische Fragebögen aus. Jeder Schüler erhält einen Zugangscode. Erika Plümer: „Dadurch ist gewährleistet, dass er nur einmal an der Befragung teilnimmt.“
Martina Kruß, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, sichert Eltern und Schülern „vollständige Anonymität“ zu. Lehrer oder Mitschüler hätten nicht die Möglichkeit, die Antworten einzusehen.
Erika Plümer: „Einige Tage, nachdem der Schüler die Fragen beantwortet hat, kann er mit seinem Zugangscode im Internet sein persönliches Risikoprofil zu den abgefragten Themen einsehen.“ Dann könne ein Schüler etwa anhand von Diagrammen ermessen, wie risikoreich die Anzahl der von ihm gerauchten Zigaretten pro Tag eingestuft werde.
Ein niederländisches Unternehmen wird die Fragebögen auswerten und die Ergebnisse im Frühjahr 2014 allen Gesundheitsämtern zur Verfügung stellen. Plümer: „Es sollen Auswertungen je Schule, Klasse und Stadt oder Gemeinde erfolgen. Für Schulen sind sicherlich detaillierte Auswertungen zu speziellen Themenbereichen interessant.“