Weiterführende Schulen in Tönisvorst Grüne fordern schnellen Neubau für die Gesamtschule

Tönisvorst · Die Grünen fordern, dass der Neubau für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule am alten Wasserturm endlich umgesetzt wird. Was die Stadtverwaltung dazu sagt.

Auf dem Acker sollen auch Gebäude für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule entstehen.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Die Tönisvorster Grünen machen Druck, was den vom Stadtrat Ende 2022 mehrheitlich beschlossenen Neubau für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule (RNG) auf einem Acker am alten Wasserturm in St. Tönis betrifft. Man könne schon jetzt ein ganzes Stück weiter sein, so die Grünen in einer Pressemitteilung. Die jüngste Sitzung des Tönisvorster Ausschusses für Bildung und Schule habe zudem gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf bestehe.

Der Hintergrund: Der Stadtrat hatte im Dezember 2022 nach langen Vorbereitungen, Debatten und gegen den Widerstand einer Bürgerinitiative mit Stimmen von SPD, Grünen, UWT und GUT beschlossen, dass die RNG einen Neubau auf besagtem Acker erhalten soll. Das Michael-Ende-Gymnasium soll im Corneliusfeld bleiben und umfassend saniert werden.

Im Ausschuss für Bildung und Schule hat der Leiter der Gesamtschule, Andreas Kaiser, jetzt die Raumproblematik am Standort Kirchenfeld betont und die Fünfzügigkeit für die Gesamtschule gefordert. Zudem klagen Schüler und Lehrer schon lange über den schlechten baulichen Zustand des Kirchenfelds. Wolfgang Folz, stellervertretender Leiter des MEG, machte ebenfalls auf die Raumprobleme der beiden weiterführenden Schulen aufmerksam. Auch Thomas Dudda von der Bezirksregierung wies in der Sitzung auf die begrenzten Raumkapazitäten am Standort Schulzentrum Corneliusfeld hin.

Übergangsweise wird in naher Zukunft wohl mit Containerlösungen gearbeitet werden, wurde in der Sitzung deutlich. Der Bedarf eines Schulneubaus sei nun von niemandem mehr abstreitbar, so Grünen-Sprecherin Britta Rohr. Als Fraktionsmitglieder der Grünen im September 2021 das RNG-Schulgebäude am Kirchenfeld begingen, habe sofort festgestanden: „Dies ist keine Umgebung, die wir Schüler- und Lehrerschaft in unserem Ort zumuten möchten“, so die Grünen. Das Corneliusfeld gebe keinen Raum für beide Schulen her. „An Schulen zu sparen, ist für uns der absolut falsche Weg, wir können nicht wollen, dass die Zukunft unserer Kinder hier in einem Sparszenario verschachert wird, Hauptsache der Haushalt stimmt“, so die Grünen.

Diese fordern alle Fraktionen auf, „sich jetzt im Sinne der Kinder zusammenzutun und eine schnelle Umsetzung zu forcieren“. Mit dem Neubau solle besser heute als morgen begonnen werden. „Seit Dezember 22 ist hier nichts mehr passiert. Wann geht es endlich weiter?“, fragt Laura Manske bildungspolitische Sprecherin der Grünen.

Bei der Stadtverwaltung sieht man das freilich anders: „Seit einem Jahr ist die Stadt Tönisvorst im Gespräch mit der Bezirksregierung“, so Stadt-Sprecherin Catharina Perchthaler auf Nachfrage. Um auf dem Acker am Wasserturm bauen zu dürfen, müsste der Regionalplan geändert werden. Dafür wiederum ist es notwendig, dass die Stadt nachweist, dass der Standort alternativlos ist, was unter anderem von der Bürgerinititive „Campcorn“ bestritten wird. Sie fordert, den RNG-Neubau am Corneliusfeld zu errichten.

Inzwischen, so die Stadt-Sprecherin habe die Stadt von ursprünglich zehn Standorten nunmehr 24 Standorte für die Schule geprüft – „alles Flächen, die rein theoretisch gemäß Regionalplan dafür vorgesehen sein könnten, unabhängig von Größe und Erreichbarkeit. Letzte Prüfungen mit Blick auf die Verfügbarkeiten laufen. Im Juni könnte das Ganze dann Thema im Regionalrat sein“, so Perhthaler.

(msc)