Tönisvorst Mutmaßlicher Gülle-Import sorgt für Unklarheiten
Tönisvorst · Im Bereich der Pumpstation Flöthbach in Tönisvorst berichten Bürger von niederländischen Transportern.
Im Kreis Viersen kämpfen Verwaltung und Politik gegen die hohe Nitratbelastung des Grundwassers. Hauptgrund dafür ist aus Sicht von Experten das Düngen mit Gülle. Schon vor einigen Monaten hatte die Politik in diesem Zusammenhang den zusätzlichen Import von Gülle aus den Niederlanden als großes Problem im Kreis Viersen ausgemacht. Inzwischen gibt es einen Fünf-Punkte-Plan zur Senkung der Nitrat-Belastung im Kreis Viersen.
Im Bereich der Pumpstation Flöthbach sind nun Tönisvorster der Meinung, Zeuge eines entsprechenden und womöglich illegalen Imports geworden zu sein. Das geht aus einem Antrag der Grünen an den Betriebsausschuss für den städtischen Abwasserbetrieb der Stadt Tönisvorst hervor.
Demnach habe sich eine Bürgerin an die Grünen gewandt, die nach eigenen Angaben am 24. April gegen 7.45 Uhr südlich der L 475 ein Fahrzeug mit niederländischem Kennzeichen gesehen hat. Aus diesem Fahrzeug sei Gülle auf einem Acker entladen worden. Schon um 9.15 Uhr habe die Frau dann ein weiteres Fahrzeug und einen weiteren Entladungs-Vorgang beobachtet. Zusätzliche Brisanz bringt die angebliche Aussage eines Mitarbeiters des Niers-Verbands. Dieser habe der Bürgerin am Folgetag berichtet, „dass das den ganzen Tag so weiter gegangen sei“, heißt es im Antrag der Tönisvorster Grünen. Nach Angaben der Partei hat die Frau das städtische Ordnungsamt informiert, jedoch bislang keine Rückmeldung bekommen.
Das ist aus Sicht der Stadt nicht korrekt. „Es stimmt, dass sich eine Bürgerin in dieser Angelegenheit bei uns gemeldet hat“, so Pressesprecherin Catharina Perchthaler auf Nachfrage der WZ. Das Ordnungsamt habe sich mit dem Thema befasst und die Anfrage an den Kreis Viersen weitergeleitet. In solchen umweltschutztechnischen Themen sei der Kreis als Behörde zuständig. Über diese Weiterleitung der Anfrage sei die Tönisvorster Bürgerin telefonisch vom Ordnungsamt informiert worden, so Perchthaler.
Beim Kreis Viersen konnte man am Donnerstag noch nichts zur weitergeleiteten Anfrage aus Tönisvorst sagen. Pressesprecher Markus Wöhrl konnte den Eingang der Post aus Tönisvorst noch nicht bestätigen. Sobald etwas Konkretes auf dem Tisch liege, werde sich die Untere Wasserschutzbehörde mit dem Thema befassen. Danach könne der Kreis Viersen auch die Öffentlichkeit informieren.