Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster GUT unterstützt Leuchtenberg
Tönisvorst. · Der SPD-Politiker war der Mitgliederversammlung aus seinem Urlaub zugeschaltet. Herbert Derksen (74) kandidiert aus Altersgründen nicht mehr für den Stadtrat.
(barni) Nach SPD und Grünen hat sich nun auch die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) für Uwe Leuchtenberg als den gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters ausgesprochen. Bei ihrer Versammlung bestätigten die Mitglieder den SPD-Politiker mit elf Stimmen bei einer Enthaltung. Aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren nur etwas weniger als die Hälfte der GUT-Mitglieder gekommen.
Ungewöhnlich war bei dem Treffen in der Rosentalhalle, dass sich Leuchtenberg per Video-Live-Schaltung aus seinem Urlaub zu Wort meldete. Er betonte: „Ich bin nicht der SPD-Bürgermeisterkandidat, der von der GUT und den Grünen unterstützt wird, sondern ich möchte der Kandidat aller drei Gruppierungen sein.“ Der CDU, dem aktuellen Bürgermeister und der Verwaltung warf Leuchtenberg „die Arroganz der Macht“ vor und beklagte: „Man nimmt unsere Argumente nicht ernst.“
Der Wählergemeinschaft ist es gelungen, alle Wahlbezirke zu besetzen – obwohl man natürlich wisse, dass es ziemlich unwahrscheinlich sei, einen Wahlbezirk direkt erobern zu können. Deshalb war die Reserveliste von größerer Bedeutung. Aktuell ist die GUT mit drei Mitgliedern im Stadtrat vertreten: Herbert Derksen, Michael Schütte und Axel Brink. Auf der Reserveliste für die kommende Wahl wollte der 74-jährige Derksen aus Altersgründen nicht mehr auf einem Spitzenplatz kandidieren. Schütte (39), Finanzbeamter und GUT-Fraktionssprecher, steht auf Platz eins der Reserveliste. Auf Platz 2 folgt der 36 Jahre alte Verwaltungsangestellte Philipp Janßen; beide Kandidaten leben in Vorst.
Auf den Listenplätzen drei bis fünf folgen Aleksander Weber (35), Ulrich Pokatilo (61) und Edith Fuhrmann (57). Die Plätze sechs bis zehn belegen Axel Brink, Daniel Ponten, Herbert Derksen, Jörg Robert Oskar Seifert und Stefan Ruß.
Janßen stellte das Wahlprogramm vor, welches im Zeichen von Klimaschutz und Verbesserung der Mobilität steht. Eine zentrale Forderung der GUT ist eine bessere Anbindung an den schienengebundenen Nahverkehr und die Verlängerung der Straßenbahn nach Vorst – was allerdings innerhalb der Wählerschaft umstritten ist. Weitere Anliegen sind Glasfaser für ganz Tönisvorst, Energiesparmaßnahmen für die städtischen Gebäude, die Einstellung eines Streetworkers sowie ein Bürgerhaus für die Tönisvorster Vereine.
Die GUT plädiert auch für das Verbot von Steinvorgärten und für genossenschaftliche Modelle für den bezahlbaren Wohnungsbau.