In Tönisvorst Im „H2Oh!“ ist wieder „alles auf Temperatur“

Tönisvorst. · Nach fast fünfmonatiger Corona-Pause können Besucher wieder im Hallenbad in St. Tönis schwimmen. Täglich gibt es mehrere Zeitfenster für jeweils 30 Personen.

Badleiter Andre Seerden freut sich, im Schwimmbad wieder Gäste begrüßen zu dürfen.

Foto: Emily Senf

(emy) Andre Seerden ist voller Vorfreude. „Seit gestern ist alles auf Temperatur“, sagt er bei einem Besuch am Freitag. Während der Corona-Pause seit Mitte März lief im Sport- und Freizeitbad „H2Oh!“ in St. Tönis alles auf halber Leistung; Pumpe, Wasser, Filter, Licht. Für die Wiedereröffnung am Montag, 17. August, ist nun alles wieder hochgefahren. Die Besucher können kommen – wenn auch zunächst nicht alle auf einmal.

Seit der Schließung am 14. März haben Badleiter Seerden und sein Stellvertreter die Stellung gehalten. Sie haben in dieser Zeit etwa die jährlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt, für die das Bad an der Schelthofer Straße sonst zwei Wochen im November geschlossen ist. Sie haben das Wasser abgelassen, haben geschrubbt, für dieses Jahr ist der Großputz also erledigt, sagt Seerden. Während die NEW, die das Hallenbad seit 2009 für die Stadt Tönisvorst betreibt, andere ihrer Bäder bereits wieder geöffnet hat, blieb das „H2Oh!“ zu. Eine Öffnung sei nicht wirtschaftlich, sagte ein Sprecher des Versorgungsunternehmens aus Mönchengladbach. Zu wenige Personen gleichzeitig durften sich in dem Bad aufhalten. Nun, da die Corona-Schutzverordnung gelockert wurde, sind maximal 30 Personen pro Zeitfenster zugelassen. Man hoffe, dass das Gesundheitsamt bald mehr genehmige, sagt Seerden. Für die 26 Mitarbeiter bedeutet die Wiederöffnung das Ende der Kurzarbeit.

Besucher müssen Tickets
im Internet kaufen

Um im Bad schwimmen zu können, müssen sich Besucher vorab ein Online-Ticket kaufen. Das ist jeweils ab vier Tage vorher möglich. Bereits am Freitagmittag hatten fünf Gäste ein Ticket für Montag gekauft, darunter eine 90-jährige Stammkundin, wie Seerden stolz berichtet. Erwachsene zahlen für die zwei Stunden 3,93 Euro, Jugendliche 2,45 Euro.

Weil die Besucher an der Kasse lediglich den QR-Code scannen müssen, rechne man nicht mit langen Schlangen, sagt Seerden: „Das ist ein sekundenschnelles Händeln.“ Whirlpool, Sprungturm und Sauna bleiben zunächst geschlossen.

Den wirtschaftlichen Verlust durch die Corona-Pause möchte die NEW nicht benennen. „Grundsätzlich sind Schwimmbäder dieser Art, die eine Grundversorgung vor Ort gewährleisten, immer ein Verlustgeschäft“, sagt der NEW-Sprecher. Das negative Jahresergebnis werde mit rund 1,3 Millionen Euro wesentlich durch die Stadt Tönisvorst getragen. 2019 kamen 180 000 Besucher, 2020 waren es bislang 41 500. Im kommenden Jahr soll das „H2Oh!“ eine neue Außenrutsche bekommen, danach wird die Belüftungsanlage modernisiert. Insgesamt sind dafür Kosten von rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Näheres zu den Öffnungszeiten und dem Online-Ticket gibt es im Internet unter:

(emy)