Helfende Hände halten sich bereit
Eine „Wohlfühlatmosphäre“ soll den Asylbewerbern bereitet werden.
Willich. Rund 70 Menschen, darunter auch einige Asylbewerber, kamen im Katholischen Pfarrzentrum an der Hülsdonkstraße zusammen. Ihr gemeinsames Ziel: Sie wollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen für die Flüchtlinge, die ab Mitte des Monats im ehemaligen Krankenhaus untergebracht werden sollen. „Die Menschen werden zwar jeweils nur kurze Zeit in Willich bleiben, so dass eine Integration nicht möglich ist, aber wir wollen sie herzlich willkommen heißen“, sagte Pastoralreferent Dietmar Prielipp.
Jutta van Amern, Vorsitzende des Arbeitskreises Fremde, lobte, dass sich auch Asylbewerber einbringen möchten, die schon seit einiger Zeit in Willich leben. Zu ihnen gehört die 38-jährige Medina aus Kirgistan. Sie ist seit knapp zwei Jahren in Deutschland und kennt die Sorgen und Nöte derer, die hier neu ankommen.
Stefan Knöfel, ehemaliger Geschäftsführer des Katharinen-Hospitals und jetzt in Diensten der Augustinus-Kliniken in Neuwerk, erklärte für seinen Arbeitgeber: „Wir sind bereit, die Ehrenamtler zu unterstützen, können einen Raum zur Verfügung stellen.“ Er kritisierte Prielipp, der damit, wie sich die Bezirksregierung und die Firma „European Homecare“ auf der Info-Veranstaltung präsentiert hatten, nicht zufrieden war.
Viele Fragen blieben unbeantwortet, zum Beispiel die, über was die Menschen verfügen, wenn sie nach Willich kommen, wo ihre Bedürfnisse liegen. Klar ist, dass Winterkleidung und Spielzeug benötigt wird.
Pfarrer Jürgen Lenzen schlug vor, die Flüchtlinge mit Plakaten zu begrüßen, auf denen in verschiedenen Sprachen „Herzlich willkommen“ steht. So groß die Hilfsbereitschaft auch ist, Lenzen glaubt, dass es in der Bevölkerung viele Vorbehalte gibt.
Pfarrer Markus Poltermann sagte, dass man sich auf etwas noch nie Dagewesenes einlasse: „Wie unsere Zusammenarbeit aussehen wird, kann heute noch niemand sagen.“ Er sprach von „learning by doing“, man dürfe nicht erwarten, dass von Beginn an alles perfekt klappe. Ein Problem sieht er in den Sprachbarrieren. Fest steht, dass man sich als gastfreundliche Kommune positioniere: „Und dafür werden wir noch viel Prügel beziehen.“
Dieter Lambertz, der frühere Sozialausschuss-Vorsitzende, zitierte seine Großmutter: „Der liebe Gott hat keine eigenen Hände.“ Er freute sich, dass so viele helfende Hände da sind.