Die CDU Tönisvorst fordert mehr Polizei-Präsenz im Kreis
Angesichts der „steigenden Zahl“ von Einbrüchen und Gewalttaten in der Stadt ist der Ortsverband alarmiert. Der Antrag wird auf dem Kreisparteitag in Oedt eingebracht.
Tönisvorst/Kreis Viersen. Schmuck, Geld und ein Sparschwein sind weg. Einbrecher haben es am Montag aus einem Einfamilienhaus am Blaumeisenweg mitgehen lassen. Die Unbekannten waren über ein Gartentor an die Rückseite des Hauses gelangt und hatten dann mit brachialer Gewalt die Terrassentür aufgehebelt.
Wieder ein Fall in der Einbruchstatistik der Polizei. Wieder einer in Tönisvorst. Die Stadt taucht zurzeit häufig in den Meldungen aus der Behörde auf. Das riesige Interesse an einem Informationsstand der Polizei auf der Hochstraße im Rahmen der Aktion „Riegel vor!“ vor zwei Wochen zeigt, dass viele Bürger auf das Thema hochsensibel reagieren.
Die CDU greift das Thema „Innere Sicherheit“ in einem Antrag auf, der am kommenden Samstag auf dem Kreisparteitag in Oedt (Albert-Mooren-Halle) eingebracht und diskutiert werden soll. Sie fordert mehr Polizeipräsenz im Kreis und will das Land in die Pflicht nehmen.
„Aufgrund der stetig steigenden Einbruchzahlen in den letzten Jahren in Nordrhein-Westfalen kommt dem Thema Sicherheit immer mehr Bedeutung zu“, sagt Michael Schütte, der Parteivorsitzende der Tönisvorster CDU (Foto).
„Besonders erschreckend ist hierbei, mit welcher schonungslosen Brutalität die Einbrecher mittlerweile vorgehen“, sagt er und verweist auf den Fall des getöteten Rentners von der Grenzstraße. Am Wochenende war außerdem bekannt geworden, dass ein 47-jähriger Mann in St. Tönis von zwei Unbekannten bewusstlos geschlagen und ausgeraubt worden war.
Die Präsenz der Polizei im Kreis zu steigern, das sei, betont Schütte, ein erster Schritt als aktive Präventionsmaßnahme. „Vor 15 Jahren gab es im Kreis Viersen noch rund zehn Prozent mehr Polizisten als heute. Seitdem sind diese Stellen schleichend in andere Polizeibehörden verlagert worden.“
Die Sicherheitshoheit liege beim Land, erklärt Schütte. Dort müsse die aktuelle Sicherheitslage mit dem Personaleinsatz in Einklang gebracht werden. Dass immer mehr Bürger über eine private Absicherung ihres Wohnumfeldes durch privatwirtschaftliche Sicherheitsunternehmen nachdenken, hält der Politiker „für nicht sinnvoll“.
Die Christdemokraten bringen noch eine weitere Überlegung ins Spiel: Auf Landesebene solle geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, „Kommunal-Polizeibedienstete“ zur Wahrnehmung von bestimmten klar definierten Aufgaben der Gefahrenabwehr im kommunalen Bereich“ zu bestellen. In Hessen sei das bereits umgesetzt, sagt Schütte. „Dadurch würde Städten wie Tönisvorst die Möglichkeit gegeben, angepasst auf ihre jeweilige Sicherheitssituation vor Ort zu reagieren.“
Mehr Personal, höhere Kosten — die Rechnung kennt auch die CDU. Schütte greift da wieder das Vorbild Hessen auf. Die Mittel werden dort jeweils über den städtischen Haushalt bereitgestellt. Schütte: „So wird den Bürgern eine direkte Verbindung zwischen finanziellen Kosten und aktivem Sicherheitsnutzen vor Ort sichtbar.“
Für die Ermittler im Kreis Viersen sind Beobachtungen und Hinweise der Bürger wertvolle Hilfe. Auch im Fall des Einbruchs am Blaumeisenweg in Tönisvorst fragt sie Anwohner: „Wer hat Personen gesehen, die sich auffällig für Häuser interessiert haben. hat sich jemand Kennzeichen oder den Typ von Autos gemerkt, die dort normalerweise nicht umherfahren. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02162/3770 entgegen.