In den großen Ferien ein Tier in Pflege nehmen

Senioren-Leitstelle und Tierschutz stellten ihr Projekt für Willich vor.

Willich. „Mein Mann weiß noch gar nichts von seinem Glück. Aber in den Ferien könnte ich vielleicht einen Hund in Pflege nehmen“, sagt Martina Krinitz. Die 52-Jährige ist berufstätig und gehörte zu den Frauen, denen am Dienstag in der Willicher Begegnungsstätte das „Haustierprojekt“ vorgestellt wurde.

Auch Heen Theologia (62) trug sich ein. Sie hat kürzlich ihren Mann verloren, will aus der Einsamkeit raus und meint: „Wenn ich kann, helfe ich gerne, vielleicht wäre so eine Pflegestelle genau das Richtige für mich.“ Die städtische Senioren-Sozialarbeiterin Stefanula Giannoulidis und Renate Starke vom Verein „Tierschutz für Willich“ stellten das Projekt vor.

Hinterher wurden Fragebögen verteilt. Darin geht es um vier Kategorien: man wünscht für die Anschaffung eines Tieres eine umfassende Beratung, möchte zeitweise Hund oder Katze in Pflege nehmen, das Seniorenprojekt aktiv unterstützen oder benötige zeitweise Hilfen. Wie zum Beispiel Lucie Schirk (77), die auf der Hardt in Alt-Willich wohnt: „Meine Kinder sind berufstätig. Wenn meine 13 Jahre alte Katze dann mal dringend zum Tierarzt muss, wäre eine Unterstützung ganz gut.“ Renate Starke sicherte die Hilfe des Vereins zu: „Kein Problem, wir kümmern uns um die Fahrten zum Tierarzt oder um eine vorübergehende Unterbringung in einer Pflegestelle, sollten Sie krankheitsbedingt für einen absehbaren Zeitraum ausfallen.“

Senioren, die gerne einen Hund oder eine Katze hätten, würden intensiv begleitet und beraten. Der Verein sucht zudem dringend Unterbringungsmöglichkeiten für in Not geratene Tiere, vor allem für Katzen.

Die Resonanz der von Stefanula Giannoulidis initiierten Aktion war bislang sehr positiv. In der Neersener Begegnungsstätte am Minoritenplatz startet am Dienstag, 21. Mai, 14.15 Uhr, die nächste Informationsrunde.

Rund ein Dutzend Fragebögen wurden bisher ausgefüllt. „Muss ich die Futterkosten für das Tier alleine aufbringen?“ „Wenn Sie aber das Tier fest behalten wollen, sind Sie dafür zuständig“, lautet die Antwort. Starke ergänzt, dass man sich auch über weitere Ehrenamtliche freuen würden, die Telefondienste übernehmen oder das Futter in die Pflegestellen bringen. Infos: 0152/0363 5556. schö

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