Maifest: Schiff ankert in Schiefbahn
Tolle Mitmach-Aktionen für Kinder, Rabatte, Ruhe-Inseln und offene Geschäfte zogen Massen in den Ort.
Schiefbahn. Die Schiefbahner Werbegemeinschaft hat sich den Ruf erworben, attraktive Veranstaltungen zu organisieren. Um es vorwegzunehmen: Diesem Ruf wurden die Einzelhändler unter der Leitung von Rainer Höppner mit ihrem Maifest mehr als gerecht. Das Wetter kam ihnen entgegen: zu schön, um untätig zu Hause rumzusitzen, aber zu schlecht für Aktivitäten wie lange Radtouren.
„Gucken Sie sich doch mal die Menschenmassen an“, schwärmte Höppner. Die viele Arbeit im Vorfeld des Maifestes habe sich gelohnt. Der Hubertusplatz war wieder das „Epizentrum“ mit der Bühne, den vielen Buden und — neu — einer Riesenrutsche, die aussah wie die untergehende Titanic und haushoch war.
Dieses Stück aufblasbare Dramatik war nicht die einzige Attraktion für Kinder: Mehrere Hüpfburgen standen an der Pfarrkirche. An der Hochstraße zog es Kinder ausgerechnet in einen Saloon. „Dead or alive“ („Tot oder lebendig“) war dort auf einem Steckbrief zu lesen. Michael Rau, der in Schiefbahn eine Detektei betreibt, ließ Kinder fotografieren und baute deren Gesichter in den Steckbrief ein — ein herrlicher Spaß.
An der Ecke Schul-/Hochstraße begeisterte Georg Morgenthal vom Kleinkunsttheater Hironimus. „Du hast bei einem Trick geschummelt“, hielt ihm am Schluss ein kleiner Junge vor. Keine Schummelei: Die fünf Jahre alt und 19 Kilogramm schwere Anna hielt er auf seiner Hand, die Kleine kreischte vor Freude.
Weniger spektakulär: Die „Automeile“ im Schatten der Pfarrkirche war nur geschätzte 30 Meter lang. Dass es nicht unbedingt auf spektakuläre Aktionen ankommt, diese Erfahrung hat Michael Lüdtke von der Linden-Apotheke gemacht: „Die Kunden schätzen es, einfach mal zwanglos mit uns ins Gespräch zu kommen“, sagte der Apotheker.
Auf dem Hubertusplatz wurde die Illusion geboten, es sei ein unglaublich heißer, sonniger Sonntag: Da standen Liegestühle. Wer wollte, konnte Cocktails mit so auf- und anregenden Namen wie „Sex on the Beach“ schlürfen.
Das ist nichts für Kinder. Die freuten sich, von einer Süßigkeitenwurfmaschine am Stand der Stadt Willich eine Tüte Gummibären entgegengeschleudert zu bekommen.
Auf der Bühne gab es ein Kontrastprogramm: Mal tanzten Schülerinnen von Tommys Tanzstudio, mal spielten die Musiker der Kempen Big Band Jazz und Swing. Alle Akteure traten vor großem Publikum auf.
Auch diejenigen, die ein wenig abseitsstanden wie Frank Kirsch, waren nicht unzufrieden: Aber er hatte sich größeren Absatz erhofft für seine fantasievollen Mehrfruchtmarmeladen-Mischungen, für die er unter anderem Möhren verwendet hatte. Der Erlös kommt dem Kaarster Marienheim-Hospiz zugute.