Zu Recherchezwecken mit Definen schwimmen
Bei ihrem Erstling stand ein Hund im Mittelpunkt. Jetzt arbeitet die Willicherin Petra Thibus an einem Buch über Delfine — und fliegt zur Recherche in die Karibik.
Willich. Blauer Himmel, Sandstrand, 28 Grad warmes Wasser der Karibik — wer träumt nicht davon? Für Petra Thibus geht dieser Traum am 1. Juni in Erfüllung. Dann nämlich geht ihr Flieger von Düsseldorf nach Miami und von dort nach Ford Lauderdale, wo der Inselhopper wartet, der sie auf die kleinste der Bahamainseln namens Bimini fliegt.
Allerdings ist kein Urlaub angesagt, sondern Arbeit. Die Willicher recherchiert für ihr zweites Buch. Wie schon beim Erstlingswerk „Hank — Ein tierischer Michael Jackson-Fan“ steht wieder ein Tier im Mittelpunkt. War Hank ein fünfjähriger Schäferhund-Husky-Mischling, so sind es diesmal Delfine.
„Diese Tiere haben mich schon als Kind fasziniert. Flipper war meine absolute Lieblingssendung. Ein Buch über Delfine zu machen, war daher schon lange in meinem Kopf“, verrät Thibus mit Blick auf die Wohnzimmercouch, wo ein großer Stoffdelfin ihre Leidenschaft anzeigt. Es sollte aber nicht irgendein Buch werden, sondern etwas besonderes. „Ich will mit den Tieren schwimmen, allerdings nicht in diesen Anlagen, wie es sie in Florida gibt, sondern in der freien Natur“, erzählt die 49-Jährige.
Auf der Suche nach einem geeigneten Ort half Thibus im vorigen Jahr der Zufall in einem Delfinarium. „Ich kam dort mit einer Frau namens Traudel über meine Leidenschaft ins Gespräch. Dabei stellte sich heraus, dass sie schon zweimal in Bimini war und dort in freier Natur mit den Tieren geschwommen ist“, berichtet Thibus.
Bimini und Wildquest, die Organisation, die dort diese Begegnungen mit den Delfinen ermöglicht, sagten der Willicher zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht viel, aber das änderte sich schnell. Über den Kontakt mit gesagter Traudel buchte die Willicherin die Reise, wobei „Traudel auch mitfliegt“, wie Thibus verrät.
Seit der Reisetermin steht, hat Thibus sich intensiv mit dem Leben und dem Verhalten von Delfinen auseinandergesetzt. Unter anderem auch mit den Informationen von Wildquest, die ihre Teilnehmer vorher gut auf die Begegnung in der freien Natur vorbereitet. So dürfen Sonnencremes mit einem bestimmten chemischen Stoff nicht benutzt werden, weil die Wale auf den Stoff reagieren.
Mit einem Boot geht es jeden Tag aufs Wasser hinaus. Tauchen Tiere auf, wird geschwommen. „Aber wir müssen warten, bis die Delfine auf uns zukommen“, zählt Thibus. Sie selber poliert derzeit ihr Englisch auf, den die kleine zehnköpfige Gruppe ist international zusammengesetzt. Dazu gibt es ein Schwimmtraining in der „Bütt“, damit sie für die Karibik fit ist.
„Das Erlebnis wird einmalig sein“, ist sich die Autorin sicher. Und ein Stückchen weit werden es in naher Zukunft die Leser ihres zweiten Buches miterleben können.