Tönisvorst Jetzt doch: NEW bekommen Stromvertrag mit der Stadt Tönisvorst

Das juristische Tauziehen endete mit einem Sieg des Großversorgers, der sich letztlich gegen die Stadtwerke Krefeld durchsetzte.

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Tönisvorst. Jetzt also doch die NEW. Der Großversorger, dem die Stadtwerke Tönisvorst zu 100 Prozent gehören, behält die Stromkonzession. Das Unternehmen bekam von der Stadt den Zuschlag für weitere 20 Jahre.

Konkret bedeutet das, dass die Stadt die Nutzung der öffentlichen Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb der Stromleitungen der NEW als Konzession abgibt. Diese wiederum zahlt dafür eine Abgabe, deren Höhe durch den Gesetzgeber geregelt ist.

Ob der Vertrag, der jetzt unterzeichnet wurde, tatsächlich 20 Jahre laufen wird, ist noch offen. Möglicherweise wird er auch schon nach sieben oder acht Jahren neu verhandelt. Dann nämlich muss die Konzession für das Gasnetz neu verhandelt werden. Und dabei haben die Versorger ein starkes Interesse daran, für beide Netze der Betreiber zu sein. So können sie sogenannte Synergie-Effekte besser nutzen.

Der jetzigen Vergabe war ein Rechtsstreit vorausgegangen. So hatten die Stadtwerke Krefeld (SWK) gegen die Entscheidung des Stadtrates geklagt und waren vors Landgericht Düsseldorf gezogen. Dort hatten sie eine Einstweilige Verfügung erzielt, die eine Vergabe der Konzession verbot.

Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 24. Januar des vergangenen Jahres beschlossen, das Vergabeverfahren neu auszuschreiben. Was dann auch geschah. War die Vergabe der Konzessionen zunächst noch eine ganz knappe Angelegenheit gewesen, war die Entscheidung im Herbst 2015 eine recht deutliche Sache. Mit klarer Mehrheit sprach sich der Rat in nichtöffentlicher Sitzung für die NEW als Netzbetreiber aus.

Ähnlich war die Ausschreibung auch in der Gemeinde Niederkrüchten gelaufen. Hier hatte man angesichts einer Patt-Situation sogar den Sieger ausgelost. Auch dort wurde am Ende die Ausschreibung neu formuliert und das Verfahren nochmal begonnen. Und auch dort war die NEW am Ende Sieger vor den SWK. Bei den Gebühren geht es um viel Geld. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Summen zwischen 20 und 30 Millionen Euro über die gesamte Laufzeit.