Jugendfreizeitzentrum: Handstand und Beifall zum 30. Geburtstag
900 Gäste, Kinder, Jugendliche und Ehemalige feierten an der Gelderner Straße mit Petra Schippers und Annette Wackers.
St. Tönis. Zu Beginn waren Anette Wackers (51) und Petra Schippers (42) schon etwas nervös. Beide leiten seit 1998 das St. Töniser Jugendfreizeitzentrum (JFZ) an der Gelderner Straße.
Lohnen sich die Mühen, die sie und die vielen Helfer zur Feier des 30. Geburtstages gehabt haben? Je länger das Fest zum Jubiläum dauerte, umso mehr strahlten die Zwei.
Es dürften 900 jüngere wie ältere Besucher gewesen sein, die sich drinnen wie draußen tagsüber wie abends blicken ließen. „Es war fantastisch“, schwärmten die beiden Leiterinnen.
Fast pünktlich zur Feier hatte die Sonne den totalen Durchblick, schien kräftig auf den Vorplatz, wo es sich auf den Bänken und in den Tischreihen Kinder, Eltern, viele Ehemalige oder aber Neugierige gemütlich gemacht hatten. Wie eine 34-jährige St. Töniserin, die selbst früher im Alter von zehn bis zwölf Jahren das Jugendheim besucht hatte.
„Es ist ja nicht mehr wiederzuerkennen, so viel Neues“, sagte sie nach einer kurzen Besichtigung. An der Hand ihr achtjähriger Sohn Dustin, der zum ersten Mal da war und wiederkommen möchte. „Aber er hat immer bis 16 Uhr Schule, das ist nicht so einfach“, erzählt die Mutter.
Spontan hatten sich JFZ-Gruppen bereiterklärt, auf der Aktionsbühne mitzumachen. Stolz waren zum Beispiel die Eltern von Katharina Haeger (11) und Jeremy Muth (10), als die Zwei in einer Gruppe auf der Gitarre ein Kinderlied begleiteten.
Kurze Zeit später verdiente sich eine junge Zumba-Gruppe mit dem talentierten Sidar (9) den Szenenapplaus. Dann kam Break Dance dran, danach wurde der Ton draußen etwa leiser gestellt. Denn drinnen sahen sich die Kinder das Puppenspiel „Michel aus Lönneberga“ an.
Zum Gelingen des Festes hatten viele kleinere wie größere Sponsoren beigetragen, etwa Sparkassenstiftung und Stadtverwaltung, aber auch eigene junge Ehrenamtler, die am Kuchen- und Melonenbuffet standen und mit den Kindern Janoschs Tigerenten bastelten, Tombolapreise ausgaben oder schminkten.
Für so etwas hatte der 15-jährige Pascal Debert überhaupt keine Zeit. Er spielte gegen einen Profi vom Schachclub „Springer St. Tönis“. „Er macht das schon ganz gut“, lobte Giuseppe Salamone. „Hier passiert ja eine ganze Menge“, waren die Eheleute Peter und Martina Haeger beeindruckt.
Und Hans Drenker (67) kommentierte: „Ich bin von der Arbeit der beiden Damen Wackers (Foto) und Schippers begeistert, total abwechslungsreich und altersgerecht.“
Hans Drenker muss es wissen. Er hatte das vorherige Jugendheim im provisorischen Vorraum vor der Rosenthalhalle viele Jahre geleitet, über drei Jahrzehnte in der Jugendarbeit hinter sich. Sein Wunsch: „Dass die Arbeit hier noch mehr Akzeptanz findet und eingesehen wird, dass sie ein wichtiger Bestandteil der sozialen Arbeit in Tönisvorst ist.
Inmitten von Trödelmarkt, Studio TV und vielen kreativen Angeboten ging es draußen mit Rock und Pop der Moerser Band „Stairway“ weiter. Drinnen war Disco-Time: Thomas Heerdmann (42), ein Ehemaliger, hatte seine Schallplatten mit Musik aus den 80er Jahren dabei. Der Erlös des gesamten Speisen- und Getränkeverkaufs geht an den Förderverein.
Petra Schippers hatte schon eine Idee: „Wir brauchen dringend einen neuen Billard-Tisch, aber erst einmal machen wir mit den vielen Helfern eine Dankeschön-Party.“