Kirchplatz: Zuschlag für Tecklenburg
Nichtöffentlich hat sich der Liegenschaftsausschuss für den Straelener Investor entschieden.
St. Tönis. Altes Gebäude — bekannte Firma. „Wir haben mehrheitlich beschlossen, der Firma Tecklenburg den Zuschlag zu geben.“ So fasste Horst von Brechan (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Gebäudemanagement und Liegenschaften, das Votum aus nichtöffentlicher Sitzung am Mittwochabend zusammen.
Es geht um die Überplanung des rund 3 700 Quadratmeter großen Filetstücks am Kirchplatz. Sprich: Die Zukunft der alten Schule und ihres Geländes soll klar sein.
So richtig klar war die Angelegenheit allerdings nicht. Es war zur Kampfabstimmung gekommen, die 7:6 endete.
Die SPD hatte das Architekturbüro Thorissen favorisiert. Zuletzt hatten im Planungsausschuss fünf Investoren mit ihren Immobilien-Gesellschaften oder Architekturbüros, aber auch der Verein „Wabe Tönisvorst“ ihre Konzepte dargelegt. Damals wie heute hatte es Kritik an der Vorstellung von Tecklenburg gehagelt.
So seien wichtige Leitlinien („Leitplanken“) der gesamten städtebaulichen Entwicklung vermisst worden, hieß es. Dabei ging vor allem darum, genügend Parkplätze zu schaffen. Im Vorfeld war stets die Rede von 1,5 Stellplätzen pro Wohneinheit gewesen, die jetzige Planung weiche davon ab.
Aber auch bei den Fußwegen gebe es Unstimmigkeiten. Und, so ein Kritiker: „Letztlich verkauft Tecklenburg das Ganze an einen Fonds. Und dem ist es egal, wie das Filetstück einer Stadt aussieht.“
„Das ist jetzt nicht mehr unsere Sache, im Planungsausschuss wird jetzt über Details entschieden“, sagte Horst von Brechan auf WZ-Nachfrage. Einig sind sich Kommunalpolitiker und Verwaltung, dass es nun zu weiteren Abstimmungen und zur Aufstellung eines Vorhaben- und Erschließungsplanes kommt. Dabei wird ein genauer Rahmenplan vorgegeben, an dem sich Tecklenburg zu halten hat. Von Brechan geht davon aus, dass das Planungsrecht in etwa einem Jahr geschaffen werden könnte.
Was soll an den Kirchplatz jetzt hin? Architekt Michael van Ooyen sowie Edgar Walter und Unternehmer Hermann Tecklenburg, der unter anderem den St. Töniser Rewe-Markt gebaut hat, hatten im Planungsausschuss mehrere Varianten vorgestellt: Man könne das alte Gebäude entkernen und mit einer neuen Fassade versehen, aber auch ein Abriss sei möglich.
Im Neubau sind neben drei Maisonette-Wohnungen (mit jeweils vier Zimmern) auf verschiedenen Geschossen insgesamt 18 Zwei- bis Vier-Zimmer Wohnungen geplant. Außerdem im Gebäude am Alten Markt unten eine Gastronomie und darüber vier Wohnungen. Tecklenburg will bauen und die Wohnungen dann größtenteils veräußern. Architekt van Ooyen hatte bereits entlang des Pastorswall zusätzliche Stadthäuser skizziert: „Um dem gesamten Bereich ein neues Gesicht zu geben.“