Karneval Kamelle-Zielwerfen: Titelverteidigung geglückt
Tönisvorst · Sandra Leichsenring und Laura Schönen trafen in St. Tönis erneut am besten ins Ziel.
Draußen kalt, drinnen warm. So ist Karneval. Und das geht auch in der Adventszeit. Auf jeden Fall dann, wenn zum Kamelle-Zielwerfen eingeladen wird. Was das Tönisvorster Karnevalskomitee für den Vorabend des 1. Advent gemacht hatte. Und so wurde aus der Gaststätte Boves am letzten Novembertag eine Sportarena, in der sich Uniformierte, gekrönte Häupter und viele andere, die einfach nur einen lustigen Abend verleben wollten, trafen. Sich zu über 20 Teams zu mindestens zwei Mitgliedern zusammenfanden und sich lange darin maßen, wie man mit gutem Augenmaß und viel Gefühl möglichst viel Wurfmaterial, wie es auch beim Tulpensonntagszug im Februar geworfen werden wird, durch ein immer kleiner werdendes Loch in einen Eimer zu befördern.
Vor den ersten Würfen gab es aber erst einmal ein großes Hallo. Ohne viel Aufwand. Das Damendreigestirn mit Prinz Silke I., Bauer Erika und Jungfrau Kathrin fand sich ohne viel Tamtam ein und wurde herzlich begrüßt, ebenso wie das Kinderprinzenpaar Brian I. und Daria I.. Den gekrönten Häuptern war der Start in den Wettkampf vorbehalten – hatten sie schließlich in vollem Ornat auch den schwersten Stand.
Aber erst einmal warteten die Teams darauf, dass der Wanderpokal überhaupt eintraf. Die Titelverteidigerinnen Sandra Leichsenring und Laura Schönen brachten ihn zeitig – frisch poliert und mit Lichterkette versehen. „Den nehmen wir auch wieder mit“, meinten beide mit Augenzwinkern und waren mit ihren T-Shirts mit dem Aufdruck „Sind da! Kann losgehen!“ bestens präpariert.
Erfahrungen im Zielwerfen hatten mehrere Teilnehmer. Sei es von vorherigen Wettbewerben oder von Aktionen wie dem Kinderkarneval im Zelt, was Prinz Brian berichten konnte. Prinzessin Daria empfand sich eher als Naturtalent. Und das Damendreigestirn dopte sich vor den ersten Würfen mit einem kühlen Blonden. Die Zugvögel wollten mit der schieren Masse an den Pokal – oder einen der Sachpreise. Wie ein Fass Bier oder einer Flasche „Tönisvorster Weinchen“.
Aber vorher musste man entweder treffsicher sein oder Glück haben. Denn die Flugeigenschaften von kleinen Tüten Gummibärchen, Speck oder Kaugummi waren schlicht nicht berechenbar. Mehr eiernd als in einer Parabel fliegend kamen die Kamelle Richtung Ziel. Manche fielen in den Eimer. Viel mehr suchten ihren eigenen Weg am Ziel vorbei, stürzten schon vorher ab. Lustig über das Verfehlen des Ziels machte sich keiner, jeder Treffer wurde mehr oder weniger stark bejubelt. Die mitgebrachten Fans feuerten ihr Team immer an. Und je weiter das Team in der Runde kam, umso lauter wurden die Anfeuerung.
Ja, und am Ende ging der Pokal tatsächlich dahin, wo er herkam. Sandra Leichsenring und Laura Schönen nahmen ihn als Siegerteam von den Treuen Husaren einfach wieder mit. Unter dem Applaus aller Teams. Den zweiten Platz belegte das Team „Yellow Stars“, hinter dem sich die Jecken von „Fies Gelb“ verbargen. Platz drei ging an die Prinzengarde. Und gefeiert wurden alle Plätze bis hin zum letzten.