Kantorei hat viele Gründe zu feiern
Die Emmaus-Kantorei besteht seit 40 Jahren und steht ebenso lange unter der Leitung von Klaus-Peter Pfeifer.
Neersen. Erst gab es stehende Ovationen der Gottesdienstbesucher. Dann tat Kantor Klaus-Peter Pfeifer das, wofür ihn die Mitglieder der evangelischen Emmaus-Gemeinde seit 40 Jahren schätzen. Zunächst dirigierte er enthusiastisch die Kantorei, dann setzte er sich an die Orgel. Der Sonntagsgottesdienst in der Friedenskirche war für Pfeifer und seinen Chor ein besonderes Ereignis. Die Kantorei feierte ihr 40-jähriges Bestehen, Kantor Pfeifer sein 40-jähriges Dienstjubiläum und obendrein seinen 62. Geburtstag.
Der gesamte Gottesdienst stand im Zeichen der Jubiläen. Die Musiker hatten einiges vorbereitet. Pfarrer Michael Haarmann bat Pfeifer unter großem Applaus zum Altar, überreichte Blumen, zehn Extra-Urlaubstage und stimmte ein Geburtstagsständchen an.
Nach dem Gottesdienst blieben viele Besucher zur ausgedehnten Feierstunde. Alle wollten Kantor Pfeifer gratulieren, häufig mit einem kleinen Geschenk. „Super! Ich kann gar nicht glauben, dass es schon so eine lange Zeit ist“, sagte der Jubilar. Langweilig sei ihm seine Arbeit nie geworden: „Die Gemeinde in Willich war immer mein zu Hause.“ Darüber hinaus habe er sich entfalten können, unter anderem als Lehrbeauftragter der Robert Schumann Musikhochschule in Düsseldorf und seit 18 Jahren als Kreiskantor für den Kirchenkreis Krefeld-Viersen.
„Die Anforderungen haben sich mit den Jahren geändert. Heute singen wir ganz andere Stücke als vor 40 Jahren“, sagte Pfeifer. Dass er einmal Kantor werden würde, habe sich schon im Alter von fünf Jahren abgezeichnet. Damals, nach seinem Berufswunsch gefragt, habe er geantwortet: „Opernsänger oder Pfarrer!“ Seine jetzige Arbeit vereinige fraglos Beides.
Als Pfeifer als Kantor in Willich startete, studierte er parallel Gesang in Düsseldorf. „Damals fuhr noch ein Linienbus vom Hauptbahnhof nach Willich. Mit dem bin ich anfangs gekommen“, erinnerte sich Pfeifer.
Ein wichtiges Thema ist für ihn die Ökumene: „Sprache und Musik sind universell.“ Somit fördere der Gesang die Ökumene. Über eine Ankündigung freute sich die Gemeinde besonders. Pfeifer möchte bis zum 50-jährigen Jubiläum weitermachen.
Einen musikalischen Dank an die Gäste ließen sich Pfeifer und seine Kantorei nicht nehmen. Eigens hatten sie das Volkslied „Vogelhochzeit“ auf das Jubiläum umgedichtet. Im Gegenzug bekamen auch der Chor und sein Leiter einige musikalische Geschenke, unter anderem vom Posaunenchor der Gemeinde.
Chorsprecher Christian Leutiger gab Einblicke in die Arbeit der Kantorei: „Sicherlich zeichnen wir uns durch unsere Qualität und Generationen übergreifendes Arbeiten aus.“ Viele Kinder und Jugendliche singen mit. Leutiger ist seit 1988 dabei. Besonders seien die jährlichen Chorfahrten: „Unvergesslich ist die Fahrt nach Rom vor zwei Jahren. Wir durften im Petersdom singen.“