Kein Rohrtest vor 2013?

Bislang kann die Stadt Hausbesitzern noch nicht sagen, bis wann sie ihre Kanäle geprüft haben müssen.

Willich. Die Dichtheitsprüfung für Kanalanschlüsse sorgt weiter für Gesprächsstoff. Etwa beim Bürgerverein Willich-Nord. 80 Mitglieder des Vereins haben sich zusammengetan, um gemeinsam den Zustand ihrer Kanalanschlüsse überprüfen zu lassen. Gemeinsam wollen sie für alle Beteiligten einen geringeren Preis bei einer möglichen Sanierung erreichen.

Doch der Weg dahin ist kein leichter. Denn bis heute wissen sie nicht, bis wann sie ihre Kanäle geprüft haben müssen. Denn die Stadt kann den Hauseigentümern noch keine Fristen mitteilen.

Der Grund: Die Stadt arbeitet noch an einer Prioritätenliste, welche Straßen zuerst geprüft werden müssen. „Gebiete, in denen wir große Probleme mit dem Fremdwasser haben, wollen wir vorziehen“, sagtKlaus-Dieter Reiche vom städtischen Abwasserbetrieb. Mit Fremdwasser meint er Grundwasser, das in die Kanäle eindringt.

Und wegen des sommerbedingt geringen Grundwasserspiegels zieht sich die Ermittlung der Problemgebiete hin. „Das kann nur im Herbst und Frühjahr gemessen werden“, so Reiche. Noch bis Ende nächsten Jahres könne es dauern, bis die Stadt den Hauseigentümern verbindliche Fristen nennen kann.

Darüber zu informieren, ist auch ein Anliegen des Bürgervereins. „Wir wollen, dass den Leuten die Panik genommen wird“, sagt Gerd Scholten. Denn über die Kanalsanierungen, so Scholten, kursierten die wildesten Gerüchte. Er rät dazu, die eigenen Kanalanschlüsse erst prüfen zu lassen, nachdem die Stadt Fristen mitgeteilt hat. Das zumindest will der Bürgerverein tun. „Wir warten jetzt, dass die Stadt entscheidet, wann man was tun muss.“

Klaus-Dieter Reiche von der Stadt empfiehlt, nicht zu lange zu warten. „Es gibt nicht so viele Betriebe in der Stadt, die Dichtheitsprüfungen machen“, sagt er. Wer zu lange warte, könnte am Ende Probleme haben, einen Termin zu bekommen. Weiter rät er: „Wenn Sie eine Prüfung machen wollen, kommen Sie vorher vorbei. Wir beraten.“