Anrath Kooperation von Schule und Wirtschaft

Das Lise-Meitner-Gymnasium und die Xcom AG starten einen Wettbewerb in der Informationstechnologie.

Foto: Kurt Lübke

Anrath. Die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen ist längst keine Ausnahme mehr. Jetzt wurde am Lise-Meitner-Gymnasium ein neues Projekt gestartet. Die Schule und die Xcom AG haben einen gemeinsamen Informationstechnik (IT)-Wettbewerb gestartet. Schüler der Sekundarstufen I und II sollen dafür eigene IT-Lösungen erarbeiten. Xcom hat seinen Hauptsitz in Willich und entwickelt Technologien für den Finanzmarkt, also beispielsweise Lösungen für E-Banking und andere Zahlungssysteme.

Die jüngeren Schüler sollen mit einem Office-Computerprogramm (zum Beispiel dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel) einen Terminplaner entwickeln. Für die älteren Schüler ist die Aufgabe komplizierter. Sie sollen ein Motivationssystem erfinden, dass beispielsweise später als App für ein Smartphone eingesetzt werden könnte. Für die besten Teilnehmer gibt es Preise, wie ein bezahltes Praktikum bei der Partner-Firma und einen Tablet-Computer.

Damit die Teilnehmer genügend Zeit haben, sich auf ihr Projekt vorzubereiten, sind Anmeldungen bis zum 31. Dezember dieses Jahres möglich. Bis dahin müssen die Beteiligten eine Zwischenmeldung mit dem aktuellen Stand ihrer Arbeit abgeben. Dabei soll es sich um eine ausformulierte Idee oder einen Plan handeln. Konkrete Ergebnisse werden in diesem Stadium noch nicht erwartet. Für ihre fertigen Beiträge haben sie dann bis zum 15. Juni des nächsten Jahres Zeit.

„Wir haben einen späten Termin gewählt, weil die Schüler heute oft wenig Zeit haben“, sagt Informatiklehrer Stefan Kratz. Eine Jury, die aus Mitarbeitern von XCOM und Informatiklehrern des Lise-Meitner-Gymnasiums besteht, wird anschließend die Gewinner ermitteln.

„Es sollen Individuallösungen erarbeitet werden. Die Arbeit in kleinen Teams ist aber auch möglich“, sagt Kratz, der die Aufgabenstellungen mit Xcom -Vorstand Dirk Werner und Personalchefin Silke Tomuseit abgestimmt hat.

XCOM arbeitet bei ähnlichen Projekten mit der Hochschule Niederrhein zusammen. „Mit einer Schule machen wir das aber zum ersten Mal. Wir wollen gemeinsam Erfahrungen sammeln“, sagt Werner.

Der gemeinsame Wettbewerb könnte der Anfang für eine längerfristige Zusammenarbeit sein, glaubt Schulleiter Thomas Prell-Holthausen. Immerhin ist Xcom schon Mitglied im Förderverein der Schule geworden. „Wir wollen die reale Berufswelt in unsere Schule holen“, so Prell-Holthausen.

Bei der Firma hofft man, später einige Teilnehmer für das Unternehmen gewinnen zu können. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele nach einem Praktikum bei uns bleiben“, sagt Werner. Durch die guten Berufschancen im Unternehmen sei deshalb auch die Gefahr geringer, dass die Mitarbeiter das Unternehmen schnell wieder verließen.