St. Tönis Nachlass von Christel S.: Schrott-Häuser sollen saniert werden
Zum Jahresende könnte klar sein, wie es mit dem Erbe von Christel Siemes weiter geht. Der Zustand ist nicht so schlecht.
St. Tönis. Einige Schandflecke in St. Tönis gehören nun der Kirche und könnten bald verschwinden. Das schrieb die WZ vor knapp zwei Monaten mit Blick auf die seit langem leerstehenden Mehrfamilienhäuser an der Leipziger Straße, der Rue de Sees und der Ludwig-Jahn-Straße. Diese hatten der Rentnerin Christel Siemes aus Geldern-Pont gehört. Die hatte sie der katholischen Kirche vererbt. Es sieht so aus, als sei bis Jahresende klar, wie es dort weitergehe.
Das Thema hatte am Mittwochabend auch den Ausschuss für Liegenschaften und Gebäudemanagement in nichtöffentlicher Sitzung beschäftigt. Vertreter der Politik hatten gemeinsam mit Verantwortlichen der Kirche eine Begehung der Immobilien vorgenommen. „Der Zustand ist wirklich nicht schlecht. Besonders wenn man bedenkt, dass die Gebäude seit mindestens 20 jahren leerstehen“, sagt Karl Roeling, Zweiter Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Geldern-Pont. Er ist mit dem Projekt befasst. Einen Abriss hält er nicht für nötig.
Auch wenn er kein Experte sei, sei ihm völlig klar: An der Leipziger Straße muss das Dach dringend saniert werden. Und ein Problem sei sicher auch die Heizung. „Frau Siemes hat ja nur die elektrischen Geräte mit Speicherstrom gehabt.“ Wichtig sei für ihn, dass es mit der Sanierung zügig gehe. „Wir wollen, dass der Wohnraum ganz schnell zur Verfügung gestellt wird“, sagt er auf WZ-Nachfrage. Die Kirche habe ein Büro aus Dortmund beauftragt. Dieses habe auch bereits zugesagt, in vier bis sechs Wochen ein Gutachten zu liefern. „Im Dezember könnten wir dann die weiteren Schritte einleiten“, erklärt der Gelderner.
Klar, die Situation auf dem Dachstuhl des Hauses an der Leipziger Straße sei nicht schön. Aber in den unteren Etagen gebe es — zumindest seiner Ansicht nach — keinen Schimmel. Und ja, eine einzelne Matraze zeuge davon, dass hier zwischenzeitlich jemand gehaust habe. Aber es sei im ganzen Gebäude nichts mutwillig zerstört worden.
In einem der anderen Wohnungen war es Tauben gelungen, einzudringen. „Dann sind sie wohl nicht mehr rausgekommen und dort verendet“, so Roeling. Da müsse natürlich mal kräftig entrümpelt und aufgeräumt werden. Eine entsprechende Firma wurde bereits beauftragt.
Es gibt, so war aus Tönisvorst zu hören, wohl auch schon eine Idee, wie die Gelderner dies finanzieren wollen. So sollen die Gebäude an Rue de Sees und Ludwig-Jahn-Straße verkauft werden. Von dem Erlös soll das 16-Parteien-Haus an der Leipziger Straße in Stand gesetzt werden. Dazu sagt Karl Roeling: Es ist noch nichts entschieden.“ Er betont aber auch, dass alle Schritte mit dem Bistum Münster abgesprochen sein müssten.