Willich Kriminalität: Willich ist „gelobtes Land“
Willich. Einen Katalog mit 13 Fragen zur Entwicklung der Straftaten im Willicher Stadtgebiet beantworteten zwei Vertreter der Kreispolizeibehörde Viersen im Willicher Stadtrat. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise waren die Fragen von der CDU-Fraktion vorgelegt worden.
Die Beantwortung übernahmen Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Janssen und Polizeihauptkommissar Theo Pasch.
Weder subjektiv noch objektiv sieht die Polizei eine Verschlechterung der Sicherheitssituation. Eine Erhöhung der Straftaten durch Flüchtlinge sei nicht zu erkennen, „eine Gefahr für Willicher Bürger geht von diesen Leuten nicht aus“, so Theo Pasch.
Mehr noch: Anhand der sogenannten „Kriminalhäufigkeitszahl“, also der Zahl der Delikte auf 100 000 Einwohner, konnte festgestellt werden: In Willich lebt man noch „im gelobten Land“. Landesweit liegt diese Zahl bei mehr als 8000 — in der Stadt Willich bei 4712.
In den Flüchtlingsunterkünften selbst kommt es gelegentlich zu Spannungen und Streitigkeiten. Die hätten aber keine Auswirkungen auf die Bevölkerung. Nur vier bis sechs Flüchtlinge sind mehrfach wegen Straftaten (Diebstähle, Körperverletzungen) aufgefallen. Umgekehrt gab es nur einmal eine Straftat vor einer Unterkunft: Ein Deutscher zeigte dort den Hitler-Gruß. Mehrfach habe es allerdings rassistische Schmierereien gegeben, berichtete Theo Pasch.
Die Zahl der Einbrüche ist gestiegen — ein Zusammenhang mit Flüchtlingen nicht erkennbar. Von einem Anstieg der Ladendiebstähle weiß Theo Pasch nichts. Verärgert reagierte er auf die Frage, ob die hiesigen Einzelhändler ermutigt würden, Anzeigen zu erstatten — oder ob die Polizei versuche, „das eher mit erhöhter Bürokratie unter der Decke zu halten“. Das sei „eine Frechheit“, sagte Pasch mit dem Hinweis auf den Strafverfolgungszwang. WD