Künstler an den Tasten beim Landesmusikfest
Rund 650 Aktive nahmen an den Wertungsspielen teil, die das Akkordeon-Orchester St. Tönis organisiert hatte.
St.Tönis. Man kennt sich, weiß aber nicht viel voneinander. So konnte man den Beginn dieses Sonntags umschreiben, der für das Akkordeon-Orchester St.Tönis zu einem vollen Erfolg geriet. Denn der Verein hatte es geschafft, das 11. Landesmusikfest des Deutschen Harmonikaverbandes erfolgreich auf die Beine zu stellen. Das Orchester wird 55 Jahre alt und hatte sich mit diesem Event praktisch selbst belohnt.
Rund ein Jahr Vorbereitung zahlten sich aus — selbst das Wetter spielte mit. Zu dem Musikfest gehörten nicht nur die Wertungsspiele für Akkordeon-Orchester und -Ensembles, sondern auch das menschliche Miteinander unter Musikern. Eben der Versuch, doch mehr voneinander zu erfahren.
Die Musik spielte unterdessen nicht nur auf dem Hof des Schulzentrums Corneliusfeld, sondern auch im Forum und im Kinoraum im Schulkeller. Und dies immer vor vielen geschulten Ohren, wobei diese den Jury-Mitgliedern gehörten. Denn die hatten die Aufgabe, das Gehörte zu bewerten, was am Ende des Tages bei der Siegerehrung öffentlich wurde. Heinz Hox, Jury-Mitglied und seit seiner Kindheit Mitglied beim Gastgeber, fand es für sich sehr praktisch, Juror vor der Haustüre zu sein.
Neben zwei St. Töniser Orchestern, die beim Wertungsspiel mit an den Start gingen, waren weit über 50 Helfer eingebunden, sich um die über 650 Aktiven zu kümmern, sie an der Cafeteria mit Kuchen zu versorgen, für Getränkenachschub zu sorgen und bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Schwierig war es für manchen Musiker nur, wollte er ein wenig von den Wertungsspielen mitbekommen.
Der Plan war es gewesen, alle Orchester an einem Tag spielen zu lassen, wie der Vorsitzende des Vereins, Michael Kirches, anmerkte. Und dies ging nur, indem man zwei Räume nutzte. Was auch Heinz Hox schade fand. Denn so hatten die Besucher die Qual der Wahl. Aber wie man sich auch entschied, die Qualität des Gehörten war gut bis sehr gut — wie auch die Wertungsrichter attestierten.
Besonders angetan war Heinz Hox von den Schüler-Orchestern. Aber auch bei anderen konnten sich Vereine Ideen holen, was man spielen und wie man Stücke interpretieren kann. Dabei gab’s enthusiastische Dirigenten zu erleben und solche, die ihre Musiker ruhig durch die Stücke dirigierten. Die sich so manches Mal nach gelungener Leistung auch vor ihrem Orchester verbeugten.
Hochkarätig besetzt waren die Jurys. Mit Professor Jürgen Löchter begrüßte man den ehemaligen Leiter der Musikhochschule Köln, mit Hedy Stark-Fußnegger aus München die Vize-Präsidentin des Deutschen Harmonikaverbandes. Und mit Matthias Hennecke war der Leiter des Kölner Akkordeon-Orchesters anwesend. „Erste Liga“, so Michael Kirches.