„Kultur-Rucksack“ bringt Hauptschüler ans Mikro
Entstanden ist eine 55-minütige Radiosendung, die am Sonntag ausgestrahlt wird.
Anrath. „Es hat Spaß gemacht, vielleicht werde ich später mal Moderatorin“, sagte in der Anrather Europaschule die 14-jährige Yasmin. Gemeinsam mit anderen Hauptschülern der achten Klassen sprachen die Jugendlichen am Donnerstag über ihre Projektarbeit, die sogar am Sonntag bei Welle Niederrhein über den Äther gehen wird. Direkt nach den 19 Uhr-Nachrichten ist nämlich die Anrather Radio-Arbeitsgemeinschaft (AG) dran. „Europa macht Schule“ heißt dann ihre 55-minütige Sendung.
Kiosk, Neue Medien, Sanitätsdienst oder Europa heißen nur einige der AGs, die in diesem Schuljahr an der auslaufenden Gemeinschaftshauptschule angeboten werden. Und da gab es auch die Möglichkeit, sich im Rahmen des „Kultur-Rucksacks“ an einem Radio-Projekt zu beteiligen. Ein Partner war schnell gefunden: In der Krefelder Kulturfabrik gibt es bereits seit langem das Radio KuFa und mit Rolf Frangen einen Profi und routinierten Medientrainer.
Neun Jugendliche hatten sich für diese AG gemeldet, darunter waren auch einige mit einem speziellen Förderbedarf beim „Lernen“. Lehrerin Ina Stiefel, die das Projekt begleitete: „Es war beeindruckend zu erleben, zu was die Schüler und Schülerinnen außerhalb des reinen Schulalltags in der Lage waren.“
Jeden Mittwoch in der ersten und zweiten Stunde kam und kommt weiterhin das neunköpfige Redaktionsteam mit Rolf Frangen zusammen, machte anfangs erste Konzepte, verwarf oder überarbeitete diese wieder. Das Thema war für die Europaschüler schnell gefunden: „Europa macht Schule“. Immerhin hat die Schule viele Kontakte zu einigen Ländern, so vor allem ins lettische Smiltene, und mit Wolfgang Brock schon lange einen eigenen Europa-Beauftragten.
Die 14-Jährigen mussten auch lernen, im Aufnahmestudio in Krefeld konzentriert, deutlich und nicht zu schnell in ein Mikrofon zu sprechen. Rolf Frangen gab einige Tipps: „Fixiert im Studio einen Punkt, konzentriert euch darauf und lasst euch nicht ablenken.“ Die jungen Moderatoren waren vom Team schnell gefunden: Paul aus Anrath und Yasmin aus Alt-Willich sollten es sein. Beide haben eine angenehme Stimme. „Paul redet sowieso immer gerne“, meinte Yasmin. Und Paul gab das Kompliment zurück: „Yasmin hat nicht so eine quietschig hohe Stimme wie viele Mädchen . . .“
Mit der Ausstrahlung der Sendung ist nicht Schluss: Das Team macht mit der AG weiter, bereitet gerade die zweite Sendung vor, bei der es im Schwerpunkt um das Pro und Kontra der sozialen Netzwerke oder um das Mobbing im Internet gehen wird. Ab Montag gibt es im Internet den Mitschnitt der Sendung. schö