Klimaaktivisten laden den Bürgermeister zum Gespäch ein „Letzte Generation“ besucht Tönisvorst

Tönisvorst · Die Klimaaktivisten-Gruppe trifft sich mit dem Bürgermeister, Wetterexperten und Landwirten. Anlass ist der bundesweite Hitze-Rekord vor genau vier Jahren.

Am 25. Juli 2019 wurde in Tönisvorst und Duisburg-Baerl ein Hitze-Rekord aufgestellt.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg hat eine Einladung von der „Letzten Generation“ erhalten: Vertreter der Klimaaktivisten-Gruppe möchten sich mit ihm am 25. Juli zu einem Gespräch treffen. Denn genau vor vier Jahren, am 25. Juli 2019, hat die Stadt Tönisvorst zusammen mit Duisburg mit 41,2 Grad Celsius bundesweit den Hitzerekord gebrochen. Anlässlich dieses Tages wolle man sich mit ihm vor Ort treffen.

In einem Brief an Leuchtenberg schreibt die „Letzte Generation“: „Wir als Letzte Generation suchen den Kontakt mit den BürgermeisterInnen in Deutschland. Sehr gerne möchten wir auch mit Ihnen ins Gespräch kommen und darüber sprechen, was es jetzt braucht, um die Bundesregierung zu einem entschlossenen Handeln zu bewegen und ihre eigenen Klimaziele einzuhalten. Wie schaffen wir es, notwendige Maßnahmen zu erarbeiten, und welche Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten haben wir in der Zivilbevölkerung? Der Jahrestag des Rekordhochs im Juli 2019 steht kurz bevor, und wir würden es sehr begrüßen, zu diesem traurigen Anlass mit Ihnen über konkrete Maßnahmen zu sprechen.“ Zu dem Termin seien auch Vertreter des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der Tönisvorster Apfelbauern sowie der Kirchen eingeladen. Der Bürgermeister habe zugesagt, teilt die Stadt mit. „Wir müssen dringend das Sachthema in den Blick nehmen. Darum begrüße ich die Einladung sehr. Ebenso die Tatsache, dass unter anderem der DWD, ein Vertreter unserer Obstbauern eingeladen sind und ein Jungbauer teilnimmt. Wir müssen alle Perspektiven in den Blick nehmen“, so Leuchtenberg.

Die Stadt Tönisvorst führte in den vergangenen Monaten mehrfach die Statistiken an: Nach dem Rekordhoch im Juli 2019 war Tönisvorst am 21. Juli 2022 der zweitheißeste Ort in Deutschland: 39,2 Grad wurden hier gemessen. Heißer war es an jenem Tag im Juli 2022 laut Deutschem Wetterdienst nur in Duisburg-Baerl mit 39,5 Grad. Am 8. Juli dieses Jahres war es in Deutschland bis zu 35,7 Grad heiß – auch diese Höchsttemperatur wurde in Tönisvorst gemessen. Schon bevor in Tönisvorst die Rekordwerte gemessen wurden, hatte die Stadt bundesweit auf sich aufmerksam gemacht, als sie im Mai 2019 in NRW den Anfang machte und beschloss, den Klimanotstand auszurufen. Bald folgten größere Städte wie Düsseldorf, Bonn oder Münster. Daraus hat der Fachausschuss einen 10-Punkte-Plan entwickelt. Entstanden ist in diesem Zuge beispielsweise das Förderprogramm „Tönisvorst blüht auf“, mit dem beispielsweise Dach-, Fassaden-, Innenhofbegrünungen, Entsiegelungen vorgenommen oder aber Bäume gepflanzt werden können. Selbstgestecktes Ziel der Stadt ist es, bis 2036 oder 2045 klimaneutral zu sein.

(msc)